Fluglärm: Übungsflug der US-Army entlang der Rheinschiene sorgt für Beschwerde
Das Flugzeug „Duke 21“ startete gegen ein Uhr nachts vom US-Flugplatz Erbenheim und wählte eine Route entlang des Rheins. Der Biebricher Christoph Wald kritisiert, dass erneut Anwohner aus dem Schlaf gerissen worden seien.
Von Birgit Emnet
Mitarbeiterin Lokalredaktion Wiesbaden
Der Nachtflug entlang der Rheinschiene und die Anzahl der potenziell betroffenen Bürger der Anliegergemeinden. Grafik: Bilgus/VRM/sb
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WIESBADEN - Das Flugzeug „Duke 21“ startete gegen ein Uhr nachts vom US-Flugplatz Erbenheim und wählte eine Route entlang des Rheins. Der Screenshot, den Christoph Wald, der am Schlosspark in Biebrich wohnt, vom Internet-Portal Flightradar24 machte und den er als Beweisdokument sowohl an die US-Army und die Bundeswehr als auch an die Stadt Wiesbaden und diverse Verwaltungsstellen schickte, zeigt den Verlauf des nachmitternächtlichen Flugs in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bis Rüdesheim-Assmannshausen.
Wald spricht von einer „Verlärmung der Rheinschiene“ und kritisiert die „Missachtung der Bevölkerung“: Erneut seien die Anwohner aus dem Schlaf gerissen worden, klagt der Beschwerdeführer, und dies sogar entgegen der Verlautbarungen, dass der Dienstag und nicht der Mittwoch der „Nachtflugtag“ für das Sommertrainingsprogramm der amerikanischen Hubschrauberpiloten sei. „Gelten die wenigen Zusagen zum Schutz der Bevölkerung nicht mehr?“, fragt der Biebricher. Und weiter, ob es denn keine entlegeneren Gebiete für solche Tiefflugübungen gebe. „Wo bleibt die zugesagte ,gute Nachbarschaft und Rücksichtnahme’?“, fragt Wald.
Karte mit Anzahl der möglicherweise betroffenen Anlieger
Zur Bekräftigung seiner Aussagen legt Wald eine von der Bürgerinitiative „Bilgus“ (Bürgerinitiative gegen Lärm und Gefahren durch US-Flugzeuge) gefertigte Karte mit der Anzahl der möglicherweise betroffenen Anlieger vor. Diese reicht von rund 13.000 Kasteler Bürgern über 9000 in Eltville und rund 11.000 Geisenheimern bis zu den 14.000 in rheinnahen Binger Wohngebieten und 982 Assmannshäusern.
Zu dem kritisierten Nachtflug heißt es seitens der US-Garnison, für die Pressesprecher Jacob Corbin antwortet: „Bei dem genannten Flug handelte es sich um ein erforderliches Nachtflugtraining. Der Flug befand sich auf der uns erlaubten Route.“ Obwohl dieser Flug nicht an einem regulären Sommernachtsflugtag stattfand, sei er jedoch trotzdem Teil des Sommernachtflugtrainings gewesen. Und weiter berichtet Corbin, dass „dies bedingt war durch Trainingserfordernisse, die durch derzeitige Missionen erforderlich sind“. Obwohl gegenwärtig keine weiteren Trainingsflüge außerhalb der regulären Nächte geplant seien, könnten „diese jedoch von Zeit zu Zeit durch erforderliche Missionen nötig sein“.