Ensemble „Frauenzimmer“ siegt beim Leonardo Schul-Award 2019
Sie sind nicht zu stoppen: Das Ensemble „Frauenzimmer“ ist das Siegerteam in der Kategorie „Musik“ beim Schul-Award.
Von Julia Anderton
Mitarbeiterin Lokalredaktion Wiesbaden
Das Ensemble „Frauenzimmer“ mit dem Lehrer Tilmann Jerrentrup (links) überzeugt mit seinem kraftvollen, mitreißenden Auftritt.
(Foto: HKM/Sabrina Feige)
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WIESBADEN - Die „Männer-WG“ der Diltheyschule ist stadtbekannt. Folglich schmetterten die Jungs bei der Abschlussgala des Leonardo Schul-Awards der Wiesbaden Stiftung, den diese Zeitung als Medienpartner begleitet, Schlager der 30er Jahre. Und sie blieben im Hessischen Staatstheater gleich zum Daumendrücken auf der Bühne stehen: Seit zweieinhalb Jahren existiert nämlich ein Pendant an ihrer Schule, das „Frauenzimmer“, das aus zwölf Mädchen der Oberstufe besteht.
Sie singen bis zu vierstimmige Arrangements bekannter Hits wie „Raining Man“, „Bohemian Rhapsody“, „Son of a Preacher man“ und Neuinterpretationen der Titel aus den „Pitch Perfect“-Filmen. Bereits beim Leonardo 2017 bewarb sich die Truppe. Damals klappte allerdings nicht der Sprung aufs Siegertreppchen. Diesmal jedoch gehörte das „Frauenzimmer“ nicht nur zu den Finalkandidaten, sondern räumte den ersten Platz in der Wettbewerbskategorie „Musik“ und somit ein Preisgeld von 1000 Euro sowie die gleiche Summe für ihre Schule ab.
Die Laudatorin Julia Weiß-Emmrich lobte den kraftvollen, mitreißenden Auftritt beim vorgeschalteten Musik-Contest. Der Jubel war gigantisch, als der Sieg vor den über 1000 Gala-Gästen verkündet wurde. „Wir sind stolz, der Diltheyschule nach zehn Jahren endlich wieder einen Leonardo-Award in der Kategorie ‚Musik‘ präsentieren zu können und fühlen uns bestärkt in dem, was wir so gerne tun“, freute sich die Teamsprecherin Frauke Thimm. „Singen ist eine große Leidenschaft von uns allen, alle von uns singen auch im Chor der Musical-AG.“
KATEGORIEN DES SCHUL-AWARD
Der Leonardo Schul-Award der Wiesbaden Stiftung zeichnet seit 2005 im Zwei-Jahres-Turnus herausragende Projekte aus, die Wiesbadener Schüler der Klassen 7 bis 13 im Team erarbeitet haben. Die Teilnahme ist in den Kategorien „Visionen für Wiesbaden“ (Integration / Stadt-Ideen / Soziales & Inklusion), „Kreative Medien“ (Filme / Design & Gestaltung), „M.I.N.T.“ (Naturwissenschaften / Technologie / Mathematik & Informatik), Gesundheit (gesunde Zukunft / Sport & Ernährung) sowie „Auf der Bühne“ (Theater / Musik) möglich.
Regulär probt das „Frauenzimmer“ zweimal wöchentlich je eine Schulstunde. Dazu kommen diverse Auftritte (meist in schwarzen Outfits und mit rotem Lippenstift). In der Weihnachtszeit stehen zwei oder drei außerschulische Auftritte pro Woche an, ansonsten durchschnittlich ein bis zwei Auftritte pro Monat. „Manche davon sind relativ wichtig, wie die Kultusministerkonferenz Anfang Juni im Kurhaus.“
Der Strippenzieher ist der Musiklehrer Tilmann Jerrentrup. Viele der Titel sind das „Frauenzimmer“ a cappella, damit die Schülerinnen auch ohne die Klavierbegleitung ihres Lehrers auftreten können. „Aber trotzdem sind wir uns einig, dass es uns ohne ihn, seine Unermüdlichkeit im Arrangement-Schreiben, Extra-Proben-Abhalten und seinen unerschütterlichen Optimismus nicht gäbe!“
Momentan macht den Schülerinnen der Song „Don’t stop me now“ von Queen am meisten Spaß, der sowas wie eine „Frauenzimmer“-Hymne sein könnte. „Wir bekommen selbst immer total gute Laune, wenn wir damit auf der Bühne stehen und hoffen natürlich, dass die beim Publikum ankommt!“ Und was passiert mit dem Preisgeld? „Eine Lehrerin unserer Schule war in einem Waisenhaus in Afrika tätig. Wir haben uns überlegt, einen Teil des Geldes dorthin zu spenden.“