"Ein Unding": Kommentar von Anke Hollingshaus zur Pflegemisere in der Wiesbadener HSK
"Die Begründungen für die Pflegemisere in der Kinderklinik der HSK sind irrelevant. Es darf schlicht nicht sein, dass Familien mit einem Säugling, der womöglich eine Lungenentzündung hat, im Extremfall bis nach Neuwied geschickt werden, um ein Krankenhausbett zu finden", schreibt Redakteurin in ihrem Kommentar.
Von Anke Hollingshaus
Lokalredakteurin Wiesbaden
Anke Hollingshaus. Foto: VRM
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WIESBADEN - Die Begründungen für die Pflegemisere in der Kinderklinik der HSK sind irrelevant. Es darf schlicht nicht sein, dass Familien mit einem Säugling, der womöglich eine Lungenentzündung hat, im Extremfall bis nach Neuwied geschickt werden, um ein Krankenhausbett zu finden. In einer Stadt mit 290.000 Einwohnern müssen solche Zustände bekämpft werden. Und zwar von den politisch Verantwortlichen im Rathaus ebenso, wie von denjenigen, die bei Helios die Verantwortung tragen.
Der Verweis, in Mainz sei es auch nicht besser, hilft, wenn er denn stimmt, den Wiesbadener Eltern und Kindern nicht weiter. Man darf nicht Jahr um Jahr warten, bis neu ausgebildete Pflegekräfte fertig werden, die dann vielleicht doch nicht bleiben. Die Bedingungen für diejenigen, die diese verantwortungsvolle Arbeit leisten - und sie leisten sie an der Kinderklinik der HSK wirklich gut - müssen sich verbessern. Durch höhere Bezahlung und / oder (auch materielle) Unterstützung bei der Wohnungssuche.
Helios und Stadt müssen alles dafür tun, die Kinderklinik zu einem attraktiven Arbeitsplatz zu machen. Einen anderen Weg gibt es nicht, wenn es nicht im nächsten Winter wieder genau so aussehen soll wie in diesem.