HÜTTENFELD/WIESBADEN - (red). Die Verfassung des Landes Hessen feierte im Jahr 2016 ihren 70. Geburtstag. Um die Verfassung an die Veränderungen der letzten Jahrzehnte anzupassen, wurde vom Landtag eine Enquêtekommission mit dem Auftrag eingesetzt, die Verfassung zu überarbeiten und Vorschläge für ihre zukünftige Gestaltung zu unterbreiten. In die Überlegungen zur Änderung werden Bürger Hessens einbezogen. Auch Schulen und Hochschulen sind beteiligt.
Vor Kurzem nahmen die Schülerinnen und Schüler des Litauischen Gymnasiums in Hüttenfeld Julian Kruhmann, Malte Wiedemann (beide Klasse 12), Julia Hörl und Philip Karb (beide Klasse 10) am Projekt „Hessen in guter Verfassung“ im hessischen Landtag teil. Dort konnten rund 180 Schüler ihre Ideen und Meinungen zur geplanten hessischen Verfassungsreform einbringen. Initiiert und organisiert wurde die Teilnahme durch die Oberstufenleiterin und Politikfachlehrerin Dr. Gabriele Hoffmann.
Die Spannung und die Erwartung waren groß. Philip Karb hat als Schulsprecher und als Vertreter im Jugendparlament der Stadt Lampertheim und Julian Kruhmann als stellvertretender Schulsprecher praktische Erfahrungen in politischer Teilhabe und bürgerschaftlichem Engagement. Im Plenarsaal des Landtags nahmen sie aufgeregt und gespannt auf den Plätzen der Landtagsabgeordneten Platz. Im Anschluss an eine Begrüßungsrede von Landtagsdirektor Peter von Unruh und eine Einführung in das Programm wurden die knapp 140 teilnehmenden Schüler in fünf Gruppen aufgeteilt:
1. Todesstrafe und Staatsziele; 2. Arbeitsentgelt und Bürgerbeteiligung; 3. Wahlalter, Stimmrecht, Wählbarkeit und Wahlprüfung; 4. Digitalisierung sowie Kinder-, Jugend- und Behindertenrechte; 5. Erziehung/Schule, Religion und Konfession im Unterricht. Philip und Julian waren in der Gruppe 1, währendessen beschäftigten sich Malte und Julia mit den Themengebieten der Gruppe 3.
Lebendige Debatte mit den Abgeordneten
Im Plenarsaal kam es dann zu den Vorträgen der verschiedenen Gruppen. Dabei entstanden rege Diskussionen zwischen den Rednern und den Abgeordneten, was die Durchführbarkeit verschiedener Vorschläge betraf.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das Projekt eine gute Möglichkeit bot, sich als Schüler an der geplanten Verfassungsreform des Landes Hessens zu beteiligen und Meinungen der jungen Generation in diesen Prozess einfließen zu lassen. Allerdings ist es ziemlich schwer, in solch kurzer Zeit konstruktive und weiterführende Arbeit zu leisten.