INFORMATIONEN
Das Programmheft gibt es vom 4. Dezember an an vielen öffentlichen Plätzen der Stadt. Online ist es ab Ende dieser Woche verfügbar. Der offizielle Semesterstart ist am 24. Januar mit einem Vortrag im Rathaus. Der Diplom-Soziologe und Glücksforscher Dominik Dallwitz-Wegner spricht von 19 Uhr an zum Thema „Bildung ist Glückssache“.
www.vhs-wiesbaden.de.
WIESBADEN - „Bildung ist Glückssache!?“ heißt das neue Semesterthema der Volkshochschule. Wir haben darüber mit VHS-Direktor Philipp Salamon-Menger gesprochen.
Herr Salamon-Menger, ist Bildung wirklich Glückssache?
Wir verstehen das Motto in doppelter Hinsicht. Einerseits greifen wir Ergebnisse einer OECD-Studie auf, die ganz klar sagt: In Deutschland sind die Bildungschancen von Kindern wesentlich stärker vom sozialen Hintergrund der Eltern abhängig als in anderen europäischen Ländern, also insofern Glückssache. Gleichzeitig gibt es verschiedene Untersuchungen, die belegen, dass Weiterbildung glücklich macht.
Inwiefern macht Weiterbildung glücklich?
Gemeinsames erfolgreiches Bewältigen von Aufgaben erzeugt Glück. Wir sehen das übrigens jeden Tag an den vielen zufriedenen Gesichtern hier.
Die Volkshochschule als Glücksbringerin?
Ja, irgendwie schon. Es gelingt ja vielen Menschen nicht alleine, das, was sie haben, auch wertzuschätzen. In Gemeinschaft gelingt dies. Und hier kommt noch dazu, dass sich Menschen mit sehr verschiedenen Hintergründen begegnen.
Gleichzeitig ist aber unsere Gesellschaft doch eine Nörgelgesellschaft. Es ist ja nicht so, dass jede(r) hier pausenlos lachend durch die Gegend läuft.
Nein. Wahrlich nicht. Umso wichtiger ist es doch, nach Möglichkeiten zu suchen, dies zu ändern. Und da hilft jede Aktivität. Beispiel: Jemand, der einen Englischkurs macht, fühlt sich vielleicht motiviert und beginnt dann auch, sich gesünder zu ernähren.
Sind Sie glücklich und warum?
Ja, ich bin ein glücklicher Mensch. Mich machen meine beiden Töchter glücklich. Außerdem sorgt bei mir Musik für akute Glücksmomente. Wenn ich dann noch auf die Nordsee schauen kann und eine Tasse Tee in der Hand habe, ist es nahezu perfekt. Aber es geht uns ja mit dem Programm nicht um individuelle Glücksmomente, sondern auch darum, anderen Unterstützung für ein glücklicheres Leben zu geben. Das zeigt auch der Referent bei unserer Semestereröffnung am 24. Januar.
Wer ist es?
Dominik Dallwitz-Wegner. Er war Mitbegründer und Leiter des Fritz-Schubert-Instituts, das das „Schulfach Glück“ ins Gespräch gebracht hat. Er selbst nennt sich Glücksstifter und ist davon überzeugt, dass man zum Glück das Glück erlernen kann.
Macht Sie eigentlich die aktuelle Situation an der Volkshochschule glücklich?
Glücklich ist in diesem Zusammenhang das falsche Wort, aber wir erfahren derzeit Wertschätzung. Unsere Arbeit wird anerkannt. Wir gehen davon aus, dass die Kooperation im Rathaus uns in nennenswerter Höhe Geld zusetzt, sodass wir zwei Jahre Luft haben. Keine Schnappatmung macht uns als VHS dann doch glücklich. Wir können gestalten, statt zu erleiden. Das ist schön.
Ab wann kann man fürs nächste Semester bei der VHS sein Glück suchen?
Das geht online von Freitag, 1. Dezember, an. Das neue Programmheft erscheint am 4. Dezember und liegt dann wieder an vielen öffentlichen Stellen aus. Wir haben eine Neuerung.
Was ist neu?
Einzelne Sprachkurse kommen nicht mehr im Heft vor, sondern detailliert nur noch auf unserer Webseite. Wir haben das vorher abgefragt und vor allem ältere Teilnehmer fanden das richtig gut. Wer sich beraten lassen möchte, kann dies genauso wie bisher tun. Außerdem gibt es auch einen kostenlosen online-Sprachtest.
Das Gespräch führte Anke Hollingshaus.