Dauerparker in Wiesbaden - Jeder vierte Kontrollierte wird verwarnt
Wiesbaden hält viele beliebte Abstellplätze für Dauerparker bereit. Daher ist die Stadtpolizei regelmäßig auf Kontrollgang - und verteilt Verwarnungen.
Von Birgit Emnet
Mitarbeiterin Lokalredaktion Wiesbaden
Eine unverhohlene Drohung an einem abgestellten Wohnwagen in der Friedrich-Naumann-Straße. Fotos: A. Schirling / VRM-Montage: sb
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WIESBADEN - Der seit Wochen an der Friedrich-Naumann-Straße abgestellte Wohnwagen mit Darmstädter Kennzeichen scheint Anwohner zu empören. Er trägt die drohende Aufschrift: „Wohnwagen weg – sonst brennt er ab“. So rabiat sind die Maßnahmen der Stadtpolizei natürlich nicht. Die verteilt lediglich Strafzettel, wenn Wohnwagen, Anhänger oder Wohnmobile länger als zwei Wochen unbewegt parken. Und sie kennt ihre „Pappenheimer“, wie Bernhard Thomas, Einsatzleiter bei der Stadtpolizei, berichtet. Auch deren Lieblingsabstellorte. Im Zeitraum zwischen dem 1. November 2016 und dem 4. April 2017 seien 154 Kontrollen von abgestellten Fahrzeugen erfolgt, davon seien 39 verwarnt worden, also etwa jeder Vierte.
Beispiel Erich-Ollenhauer-Straße: Dort standen am Stichtag 19. November drei, am 9. Dezember und 13. Januar noch jeweils ein Anhänger. Ein „Brennpunkt“ hat sich dagegen in der Fasaneriestraße entwickelt: Am 12. Januar trafen die Ordnungsbeamten 21 abgestellte Anhänger an, acht davon bekamen einen Strafzettel, „der Rest wurde bewegt“, so Thomas. Am 19. März fand man nur noch fünf vor und musste einen verwarnen.
Immer wieder Verwarnungen
In der Friedrich-Naumann-Straße wurde an drei Kontrollterminen ein hartnäckiger Dauerparker immer wieder verwarnt, jedes Mal mit 20 Euro, bis er dann weg war. Weitere „Sammelpunkte“ sind die Thorwaldsenanlage, die Schützenstraße, in Biebrich die Rheingau- und die Bernhard-May-Straße, Holsteinstraße, Pfälzer Straße. In der Dyckerhoffstraße „tauchen die auf, die bereits woanders gestanden haben“.
Die Stadtpolizei pflegt eine Datei, die alle 14 Tage abgerufen wird. „Ein gewisser Kontrollrhythmus ist da“, so Thomas, der auch sagt: „Wir müssen sauber arbeiten“, eine Verwarnung müsse gerichtsfest sein. Dicke kam es auch für die auf dem P+R-Parkplatz Kahle Mühle „über Winter“ abgestellten Wohnmobile: Die wurden sämtlich verwarnt, so Thomas. Was aber manche offensichtlich nicht beeindruckte, da sie beim nächsten Kontrollgang erneut einen Strafzettel bekamen. Offensichtlich sei es für Dauerparker immer noch billiger, als einen festen Platz zu mieten.