Das Penthouse ist begehrt: Schon 1.300 Anfragen für Wohnungen am Kureck in Wiesbaden
Es geht vor an mit den Bauarbeiten am Kureck in Wiesbaden. An Wiesbadens Filetstück ist neben einem Bürotrakt die erste Villa entstanden. 1.300 Anfragen sind schon wegen der Wohnungen im Campanile, der anstelle des alten R+V-Turms entstehen wird, und den zehn Stadtvillen eingegangen.
Von Birgit Emnet
Mitarbeiterin Lokalredaktion Wiesbaden
Luftaufnahme der Baustelle. Foto Erika Noack
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WIESBADEN - Die letzten zwei Jahre, sagt Volker de Boer, Vorstandsvorsitzender der IFM Immobilien AG, sei "alles super gelaufen" rund ums Kureck. Man sei mit der Stadt im guten Einvernehmen, die IFM habe verloren gegangenes Renommee wiedergewonnen, das Marktumfeld gerade für Wohnimmobilien habe sich bestens entwickelt. "Manchmal braucht man auch ein bisschen Glück", so de Boer. 1.300 Anfragen sind schon bei der IFM wegen der Wohnungen im Campanile, der anstelle des alten R+V-Turms den optischen Abschluss der Wilhelmstraße bilden wird, und den zehn Stadtvillen eingegangen. Lange vor Vertriebsstart, der nach den Sommerferien erfolgen soll. Um die 100 vorgemerkte Bewerber habe man jetzt angeschrieben.
Dabei ragt erst der Rohbau der Villa 3 E hinter dem künftigen Sozialministerium in die Höhe. Diese, die als einzige eine Adresse an der Prinzessin-Elisabeth-Straße erhalten wird, habe man vorgezogen, weil es vom Bauablauf her nur so passte. "Später kämen wir an diese Ecke gar nicht mehr heran", sagt de Boer. Bis zu zwölf Wohnungen können hier entstehen. Je nach Wunsch der Käufer, "da sind wir flexibel", so Unternehmenssprecher Karlo Schwöbel.
Preise liegen noch nicht fest
Zu den Preisen, verständlicherweise viel nachgefragt, sagt man noch nichts "Wir wissen noch gar nicht, was es kostet", so de Boer. Hoch begehrt vor allem bei Käufern, die auch im Millionenbereich nicht zucken, sei das Penthouse des Wohnturms. Wer den obersten Stock in Gänze erwirbt, hat 480 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung und schwebt wahrscheinlich nicht nur wegen des atemberaubenden 360-Grad-Ausblicks über Stadt und Taunus über den Dingen. "Vielleicht", sinniert der IFM-CEO, "vergeben wir das meistbietend."
Bis zur Fertigstellung des Hochhauses indes ist noch ein bisschen hin. Insgesamt will man ja 2020 mit dem Projekt durch sein. Bis das Sozialministerium mit etwa 200 Mitarbeitern einzieht, dem man, trotz mehrmonatiger Verzögerungen, wie de Boer einräumt, bis Jahresende 2017 die Schlüssel übergeben will, soll die Bodenplatte des alten Versicherungsturms abgebrochen sein. Das sei vertraglich so vereinbart, "der Erschütterungen wegen". Fertig ist dann auch die Tiefgarage unter dem Ministeriumsgebäude in der Sonnenberger Straße 2/2a mit 121 Plätzen. Die fehlenden 79 Plätze sollen dann in der Quartiersgarage bereitgestellt werden, für die derzeit die Gründung erfolgt. Bis dahin mietet die IFM auf eigene Kosten 79 Parkplätze in der Tiefgarage Bowling Green an, berichtet de Boer.
Fundamente für künftige Villen
Unterhalb der denkmalgeschützten Altvillen am Adolfsberg arbeitet gerade das Bohrgerät nicht nur für die Tiefgaragen-Gründung, auch für die Fundamente der künftigen Villen C4 und C5. Wo das alte Hochhaus stand, erheben sich Schuttberge. "Wir konnten das Baumaterial zum Glück auf dem Grundstück belassen", sagt de Boer. Das habe viele Transportwege eingespart, man habe nur wenig Schwerlastverkehr produziert, "vielleicht zehn Lkw am Tag". Entsprechend habe es auch keine Beschwerden etwa über schmutzige Straßen gegeben. Dankbar sei man der Stadt auch für die Zurverfügungstellung des alten R+V-Parkplatzes als Baulager. Den Bauantrag für den Campanile will man Ende Juli einreichen, sagt Schwöbel. "Ende des Jahres könnten wir loslegen."
Bis zum Winter will man auch die Bodenplatte der Quartiersgarage mit 285 Plätzen fertiggestellt haben. Im künftigen Sozialministerium ist man bis auf die oberste Etage auch fertig, beschreibt IFM-Projektmanager Paul Pletsch beim Rundgang über die Baustelle. Die Taunusstraße 3, die Bürogebäude werden soll, ist eingerüstet und zum Schutz vor Baustaub verhängt. Hier verhandelt man bereits mit Mietinteressenten, sagt Schwöbel.
Daneben ist für die derzeitige Baulücke Taunusstraße 1b ja mittlerweile ein Hotel avisiert (wir berichteten). Hierfür benötige man noch eine Befreiung wegen der Höhe, die nicht durch den bestehenden Bebauungsplan abgedeckt sei, sagt IFM-Chef de Boer. Das sei baurechtlich kein Problem und innerhalb der Toleranzspanne, muss aber noch vom Stadtparlament genehmigt werden.