Ab Mittwoch werden neben Kneipen und Discos auch viele Läden in Hessen geschlossen. Ausgenommen davon sind Geschäfte des täglichen Bedarfs.
Von dpa
In Frankreich sind viele Geschäfte und Kneipen schon länger geschlossen. Jetzt ziehen in Deutschland mehr und mehr Bundesländer nach.
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WIESBADEN - Das Land Hessen schränkt wegen des Coronavirus das öffentliche Leben noch weiter ein. Von Mittwoch an müssen Kneipen, Kinos, Diskotheken und viele Geschäfte erst einmal schließen. Ausgenommen von dieser Regelung seien unter anderem Banken, Lebensmittelgeschäfte, Lieferdienste, Apotheken, Sanitätshäuser und andere Geschäfte des täglichen Bedarfs, sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Montag in Wiesbaden. Außerdem werde das Verkaufsverbot an Sonntagen aufgehoben.
Handwerker und andere Dienstleister könnten unter bestimmten Bedingungen weiterarbeiten. Das Land Hessen orientiert sich damit an den Leitlinien, die die Bundesregierung und die Regierungschefs der Bundesländer zuvor beschlossen hatten. Es gehe darum, die Verbreitung des Virus so früh wie möglich einzudämmen, sagte Bouffier. Er kündigte zudem einen Nachtragshaushalt für Hessen an, der eine Milliarde Euro an Soforthilfen wegen der Corona-Pandemie enthalte. Zudem sollen weitere fünf Milliarden Euro für Kredite bereitgestellt werden.
Der Regierungschef bedankte sich bei den Hessen für deren Verständnis, etwa für die Schließung von Schulen und Kindertagesstätten. Eine Notbetreuung wurde insbesondere für Kinder von Eltern eingerichtet, die bestimmten Berufsgruppen angehören. "Wir haben den Eindruck, dass im ganzen Land die Frage der Betreuung gut gelaufen ist", sagte Bouffier. Die Bevölkerung halte zusammen und zeige sich solidarisch.
Sozialminister Kai Klose (Grüne) sagte, derzeit gebe es mehr als 340 mit dem Coronavirus Infizierte in Hessen. Er rief die Menschen dazu auf, nun tatsächlich ihre direkten sozialen Kontakte einzuschränken. "Das ist bisher nur bedingt gelungen."