Bund Moslemischer Pfadfinder bezieht Räumlichkeiten in der Karlstraße

Ein Gläschen auf die Eröffnung der Bundeszentrale in der Wiesbadener Karlstraße mit Taoufik Hartit, Lina Celik sowie Naima und Fouad Hartit vom Bund Moslemischer Pfadfinder Deutschlands. Foto: wita/Paul Müller Foto: wita/Paul Müller
WIESBADEN - Eine herzlichere Aufnahme durch Stadtpolitiker, Jugendverbände und -organisationen hätte sich der Bund Moslemischer Pfadfinder und Pfadfinderinnen Deutschlands (BMPPD) bei der Eröffnung seiner Bundesgeschäftsstelle in Wiesbaden nicht wünschen können: Vertreter des Magistrats, des Stadtparlaments sowie diverser Einrichtungen für Jugendarbeit füllten den Raum in der Karlstraße 35 und verliehen ihrer Freude über die Wahl des Standortes Wiesbaden in aller Deutlichkeit Ausdruck.
Vielseitige Unterstützung
Als Grund für diese Entscheidung nannte Fouad Hartit, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Bundes, insbesondere die große Unterstützung durch Stadt und Jugendvereine im Jahr 2012 beim lokalen – später bundesweiten – Projekt „Flamme der Hoffnung“. Letzteres war überdies vom Wiesbadener Jugendparlament mit dem „Angelika-Thiels-Förderpreis“ ausgezeichnet worden. Der BMPPD, der einen Kooperationsvertrag mit der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg geschlossen hat und von der Stiftung Deutsche Jugendmarke unterstützt wird, verfolgt keineswegs nur regionale Pläne: So strebt er über den Aufbau eines eigenen hiesigen Pfadfinder-Stamms in Kooperation mit dem Stadtjugendring und den Schulen auch verschiedene lokale Gruppen in ganz Deutschland an und unterstützt die Kirchentags-Resolution zum „Welttag des Zusammenlebens“, den die Vereinten Nationen ausrufen sollen.
Die Ziele und Aktivitäten der moslemischen Pfadfinder, die laut Hartit „erstmals in der Geschichte des Pfadfindens in Deutschland“ ein christliches-muslimisches Begegnungslager mit 150 Teilnehmern initiierten, würdigte Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel eingehend. Mit der Eröffnung der Bundesgeschäftsstelle in Wiesbaden „haben Sie uns Mut gemacht und bestätigt, dass wir mit unserer Jugendarbeit auf dem richtigen Weg sind. Sie haben unsere volle ideelle Unterstützung.“ Dass die darüber hinaus auch praktischer Art ist, ergänzte Bürgermeister Arno Goßmann: Er wies darauf hin, dass die Stadt den „Verein zur Förderung mobiler Jugendarbeit“ (Moja) aufgrund dessen „knallharter Anforderungen” unterstütze: Dieser wiederum stellt seine Räume dem BMPPD gemäß der Entscheidung des Moja-Vorsitzenden Christoph Manjura für eine symbolische Miete von 50 Euro zur Verfügung.
Einen besonderen Willkommensgruß sprachen auch Uwe Waldaestel im Namen des Stadtjugendrings aus, Jürgen Otto als Leiter der Katholischen Jugendkirche Kana sowie Dennis Wöhrle als Geschäftsführer des Evangelischen Jugendrings. Wöhrle überreichte abschließend Kaffeetassen mit dem Aufdruck „Ich gehöre zu Gottes Bodenpersonal“ sowie ein Bändchen mit einem Segensspruch mit, dem sich alle Anwesenden inklusive der Dezernentin für Schule, Kultur und Integration Rose-Lore Scholz spontan lächelnd anschlossen: „Der Herr segne dich. Er erfülle deine Füße mit Tanz, dein Herz mit Zärtlichkeit, deine Augen mit Lachen, deine Ohren mit Musik, deine Seele mit Frieden.“