Bewegung am Theater in Wiesbaden: Café entsteht - Neue Station für Kiezkaufhaus
Noch prangt in großen Lettern „Kiezkaufhaus“ am einstigen Postanbau an den Theaterkolonnaden zur Wilhelmstraße hin. Damit ist nun am Samstag Schluss: Am Wochenende räumt die Online-Plattform ihre stationäre Präsenz. Hat aber bereits eine neue Heimat gefunden. An den Kolonnaden wird Hans Reitz neben der Theaterkantine künftig ein Theater-Café betreiben.
Von Christina Oxfort
Der Anbau für die Post ist längst Vergangenheit: Hier und in der angrenzenden einstigen „Milchbar“ wird ein Theater-Café entstehen. Archivfoto: RMB/Heiko Kubenka
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WIESBADEN - Noch prangt in großen Lettern „Kiezkaufhaus“ am einstigen Postanbau an den Theaterkolonnaden zur Wilhelmstraße hin. Damit ist nun am Samstag Schluss: Am Wochenende, bestätigt Nana Beyer, die für die Agentur Scholz&Volkmer das Projekt Kiezkaufhaus betreut, räumt die Online-Plattform ihre stationäre Präsenz. Doch in Kürze wird die Onlineplattform mit ihrem breiten Warenangebot von rund 30 Wiesbadener Händlern und inzwischen mehr als 1.000 Kunden, die sich die Produkte ihrer Wahl mittels zweier Cargo-Bikes ins Haus liefern lassen, an einem neuen zentralen Standort in Wiesbaden zu finden sein. Da der entsprechende Vertrag noch nicht unterschrieben sei, will Beyer den Standort noch nicht nennen. So viel: Vom 1. August an werde das Kiezkaufhaus an zentraler Stelle der Landeshauptstadt wieder präsent sein.
Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieben
Der Fünf-Jahres-Vertrag zwischen dem Staatstheater Wiesbaden und dem Wiesbadener Unternehmer Hans Reitz hingegen ist bereits unterschrieben: Reitz, der im vergangenen Sommer kurzfristig als Betreiber der Theaterkantine ins Boot gekommen war, wird in den einstigen Postanbau und die dazu gehörende einstige „Milchbar“ investieren und die Theaterkantine und ein „Theater-Café“ (nur ein Arbeitstitel) in Personalunion betreiben. Die Entscheidung für den engagierten Social-Business-Unternehmer fiel einmütig von Intendanz und Geschäftsführung.
Das Staatstheater, das die im Besitz des Landes Hessen befindliche Immobilie verwaltet, hatte den Betrieb von Kantine und Investment in ein künftiges Café im Frühjahr bundesweit ausgeschrieben. Bewerbungen hat es nach den Worten von Bernd Fülle, geschäftsführender Direktor des Theaters, aus ganz Deutschland gegeben. Von rund einem Dutzend Bewerbern seien letztlich drei Interessenten in die engere Wahl gekommen. Hans Reitz habe den Zuschlag nicht zuletzt deswegen erhalten, weil er „Wiesbadener und damit in der Stadt verwurzelt ist“, sondern auch, weil sich die Theaterschaffenden zufrieden mit der Kantinenbewirtschaftung zeigten, sagte Fülle.
Eröffnung im September wohl nicht möglich
Bis an der Wilhelmstraße umgebaut wird, dürfte seiner Einschätzung zufolge noch etwas Zeit vergehen. Einen Eröffnungstermin zu Beginn der neuen Spielzeit und damit im September, wie er als Gerücht durch die Stadt schwirrte, hält Fülle für ausgeschlossen.
Zunächst nehmen Bausachverständige und Architekten den unter Denkmalschutz stehenden Anbau aus den 1950er Jahren unter die Lupe. Fülle schätzt, dass es Ende August einen ersten Überblick über die notwendigen Arbeiten wird geben können. Das Theater hat ein Interesse daran, den Betrieb eines Theater-Cafés, für das dann noch ein Name gefunden werden muss, schnellstmöglich aufzunehmen. Hans Reitz selbst war für eine erste Stellungnahme nicht zu erreichen. Dem Vernehmen nach hält er sich derzeit in Paris auf.