Barbara Vogt informiert über den Wiesbadener Kurpark und seine Vergangenheit
Von Anja Baumgart-Pietsch
Barbara Vogt ist Expertin für die Geschichte des Wiesbadener Kurparks. Foto: Helmut Seuffert
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WIESBADEN - Bäume, Parks und Gärten beschäftigen Barbara Vogt schon seit ihrem Abitur in Frankfurt. Einer Baumschullehre in Darmstadt folgte das Studium der Landespflege mit Schwerpunkt Gartengeschichte und Gartendenkmalpflege in Hannover. 1997 begann sie als selbstständige Gartendenkmalpflegerin, Gutachten zur Geschichte und Erhaltung historischer Parks anzufertigen. Regionaler Schwerpunkt ihrer Arbeit ist das Rhein-Main-Gebiet. Einzelne Arbeiten führten aber auch nach Thüringen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Nebenbei forscht sie über den bedeutenden hessischen Gartenkünstler Heinrich Siesmayer (1817-1900). Verschiedene Buch- und zahlreiche Zeitschriftenpublikationen begleiten ihre gartengeschichtliche Arbeit.
Auf den Spuren von 200 Jahren Kurparkgeschichte
Seit April 2015 betreut sie mit einer halben Stelle das Projekt „GartenRheinMain“ der „KulturRegion Frankfurt RheinMain“. „GartenRheinMain“ gibt seit zwölf Jahren jährlich im April einen Veranstaltungskalender mit Gartenveranstaltungen im Rhein-Main-Gebiet heraus. 2017 sind es von April bis Dezember etwa 640 Veranstaltungen.
In ihrem Vortrag am 11. Juni wird Barbara Vogt die Geschichte des Wiesbadener Kurparks darstellen und beleuchten, welche Spuren seiner über 200-jährigen Geschichte man heute noch finden kann.
„Der Kurpark Wiesbaden entstand mit dem Bau des ersten ,Cursaals’ Anfang des 19. Jahrhunderts. Schon vorher war zur Stadt hin ein baumumstandener Platz entstanden, das spätere Bowling Green. Aus eher bescheidenen Anfängen entwickelte sich der Kurpark unter den Händen bekannter hessischer Gartenkünstler, gefördert durch die nassauischen Herzöge, zu einem glanzvollen Begegnungsort des internationalen Kurpublikums“, berichtet Barbara Vogt. „Die Finanzierung durch die Spielbank gestattete später eine wertvolle Ausstattung, mehrmals tägliche Orchesterkonzerte, Feuerwerke und viele andere Vergnügungen.“
KURPARK-VORTRAG
Am Sonntag, 11. Juni, hält Barbara Vogt um 14.30 Uhr im Wiesbadener Kurhaus gemeinsam mit ihrer Kollegin Stefanie Stüber einen Vortrag über den Wiesbadener Kurpark. „Heutige Nutzung und Pflege eines 200 Jahre alten Parks“, so der Untertitel. Veranstalterin ist die Stabsstelle „Wiesbadener Identität - Engagement - Bürgerbeteiligung”.
Über die Pflege der historischen Zeugnisse
In der preußischen Zeit nach dem Spielbankverbot kam die Kurtaxe, und unter der Leitung von Kurdirektor Ferdinand Hey’l wurde der Park an die Bedürfnisse des späten 19. Jahrhunderts angepasst. Die bekannte Frankfurter Gartenbaufirma Gebr. Siesmayer pflegte ihn jahrzehntelang, bis Wiesbaden nach einer letzten Umgestaltung Anfang des 20. Jahrhunderts eine eigene städtische Gartenabteilung einrichtete. Im zweiten Teil des Vortrags, präsentiert von Stefanie Stüber, Projektleiterin Kurparkmanagement, geht es darum, wie die aus verschiedenen Zeitschichten stammenden historischen Zeugnisse des Parks mit den heutigen Möglichkeiten gepflegt werden, um den Bürgern eine attraktive innerstädtische Grünoase anzubieten. „Wer auf der Wiese sonnenbadend Musik streamt, liegt vielleicht im Schatten mehr als hundert Jahre alter Bäume.“