Montag,
14.10.2019 - 18:39
2 min
Ahmadiyya-Moschee in Wiesbaden eröffnet

Von Olaf Streubig
Leiter Lokalredaktion Wiesbaden und stv. Chefredakteur

Die Ahmadiyya-Mosche in Wiesbaden. (Foto: Olaf Streubig)
WIESBADEN - Mehr als 1.000 Mitglieder der Ahmadiyya-Gemeinde haben am Montagabend in Wiesbaden die größte Moschee mit Minarett in ganz Hessen eröffnet. Sie ist nach Angaben der Religionsgemeinschaft auch die größte Moschee von Ahmadiyya in Deutschland.
Zur Einweihung des Gotteshauses, das direkt neben der Justizvollzugsanstalt in der Holzstraße erbaut wurde, kam auch Kalif Mirza Masroor Ahmad. Das geistliche Oberhaupt der Ahmadiyya war aus London angereist und wurde mit lautem Rufen sowie dem Gesang von Kindern begeistert empfangen - und unter hohen Sicherheitsvorkehrungen. Der Kalif besichtigte die Moschee, die den Namen „Mubarak Moschee“, zu Deutsch: die gesegnete Moschee, trägt und sprach zum Gebet. Gemeinsam mit Stadtrat Christoph Manjura pflanzte er jeweils einen Baum neben der Moschee. Am späten Abend folgt eine Feierstunde im Kurhaus.
Die Gemeinde hat das 3.000 Quadratmeter große Grundstück 2013 für rund 750.000 Euro gekauft und dort 2014 den Grundstein für die Moschee gelegt, 2016 begannen die Bauarbeiten. Die Kosten belaufen sich nach Angaben der Gemeine auf rund zwei Millionen Euro.
Auf rund 1.300 Quadratmetern gibt es zwei getrennte Gebetsräume für zirka 320 Frauen und Männer der insgesamt 1.100 Mitglieder zählenden Ahmadiyya-Gemeinde in Wiesbaden. Die Gemeinde gibt es seit den 1980er Jahren. Hinzu kommen unter anderem fünf Büros, eine Bibliothek, die Wohnung des Imam und ein Multifunktionsraum, der bei Bedarf ebenfalls für Gottesdienste mitgenutzt werden kann. Das Minarett, das wie in Deutschland üblich nicht für Gebetsrufe genutzt wird, ist zwölf Meter hoch.
Das Motto der Ahmadiyya lautet „Liebe für alle - Hass für keinen". Von anderen islamischen Religionsgemeinschaften wird Ahmadiyya meist nicht anerkannt, ihre Mitglieder werden in Pakistan verfolgt.