Ab 2022 sollen in Wiesbaden alle Eswe-Diesel-Busse verschwunden sein
Von Manfred Knispel
Busse mit diesem Aufkleber werden durch Brennstoffzellen mit Energie versorgt. Foto: Paul Müller
( Foto: Paul Müller)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
WIESBADEN - Eswe Verkehr wird das Projekt „emissionsfreier Personennahverkehr“ nach eigenen Worten „mit Hochdruck“ vorantreiben. Bis zum Erreichen dieses Ziels sei aber die Beschaffung von Diesel-Bussen „unvermeidbar“, sagte Eswe-Geschäftsführer Frank Gäfgen auf Anfrage. Neue Diesel-Busse seien alle mit den modernsten Filtersystemen nach Standard Euro 6 ausgestattet. Ab 2022 allerdings, so die Planungen, sollen keine Diesel-Busse mehr in Wiesbaden unterwegs sein. Gäfgen spricht von einer „Vision“.
City-Bahn spielt in den Plänen wichtige Rolle
Einen gewichtigen Anteil an der Umsetzung dieses Plans soll die neue City-Bahn haben, die ab 2022 auf der heutigen Linie sechs zwischen Mainz und der Hochschule Rhein-Main täglich bis zu 35 000 Fahrgäste transportieren soll.
Die anderen Linien indes werden weiter von Bussen bedient. Die Anschaffung der ersten Fahrzeuge mit alternativen Antriebssystemen sei ab 2019 vorgesehen. Dabei handele es sich je nach Einsatzgebiet um Elektrobusse oder um Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb. Diese Terminplanung sei aber noch abhängig von Detailfragen und den abschließenden Entscheidungen der Kommunalpolitik, so Gäfgen weiter. Gestartet werden soll mit der Elektrifizierung der Linie 1, die sich wegen der Kürze der Strecke und der geringen Steigungen dafür anbiete. Außerdem, so heißt es, sei die Emissionseinsparung als reine Innenstadtlinie besonders hoch zu bewerten.
Brennstoffzellenbusse sollen auf Linien zum Einsatz kommen, die wegen ihrer Länge und ihren langen Umlaufzeiten einen hohen Energiespeicherbedarf hätten. Aktuell sind im Rahmen eines EU-Projekts für Wiesbaden, Mainz und Frankfurt elf solcher Fahrzeuge beantragt, wobei der Wiesbadener Anteil bei vier Fahrzeugen liegt. Erster Einsatz könnte schon im nächsten Jahr sein.
Aktuell verfügt Eswe nach eigenen Angaben über 245 Fahrzeuge im Linienverkehr. 138 davon sind Solofahrzeuge, die restlichen 107 Gelenkbusse. Ihre Fahrleistung summierte sich im Jahr 2016 auf den 41 Linien auf exakt 12 403 735 Kilometer.
38 der Eswe-Busse haben noch ein Abgasfiltersystem nach Euro 3, 18 Busse fahren mit Euro 4 beziehungsweise Euro 5 Abgasnorm, 107 Busse nach dem Standard EEV und 82 Busse sind mit dem effizientesten System nach Euro 6 ausgestattet.
Im Verlauf der kommenden vier Wochen, kündigt Elze an, würden zehn neue Gelenkbusse in Betrieb genommen, die ebenfalls mit Euro 6 ausgerüstet seien und zehn alte Busse mit Euro 3 ersetzten.
Durchschnittlich sind die Busse von Eswe gerade mal 6,5 Jahre alt. Der Nahverkehrsplan der Stadt schreibt vor, dass Fahrzeuge im Linienverkehr nicht älter als zwölf Jahre sein sollen. Je nach Fahrzeugtyp können die älteren Busse zwar mit Filtersystemen nachgerüstet werden. Bei Eswe ist das aber nicht nötig, weil jeder Bus bereits ein Abgasfiltersystem habe.