75 Jahre Wiesbadener Kurier: Digitalreporter Frederik Voss
Seine Geschichten zeichnen sich durch multimediale Inhalte aus, darunter die „True Crime“-Stories aber auch Live-Berichte nach dem Terroranaschlag in Hanau.
Von Philipp Durillo
Volontär
Frederik Voss, Digital-Reporter
(Foto: Sascha Kopp)
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WIESBADEN - Die Texte von Frederik Voss kommen selten allein: Als Digitalreporter mit dem Schwerpunkt „Digitales Storytelling“ erzählt der 27-Jährige seine Geschichten nicht nur mit dem klassischen, geschriebenen Wort. Sondern auf multimediale Weise auf den Internet-Kanälen der VRM und des Wiesbadener Kurier. Dafür bedient sich Voss, der in Mainz Publizistik und Politik studiert hat, einem breiten, digitalen Werkzeugkasten. „Wichtig sind Spielereien für die Daumen“, sagt Voss in Anlehnung an den Großteil an Nutzern, die die Online-Inhalte des Wiesbadener Kurier auf ihrem Smartphone lesen. Dazu gehören unter anderem interaktive Karten, Bildergalerien oder animierte Zitate. Voss hat, zusammen mit seiner Digitalreporterkollegin Nadine Peter, im Verlag eine Art Pilotenrolle inne. Das bedeutet: Die beiden probieren immer wieder neue Online-Inhalte und Ausspielmöglichkeiten aus. Die Erkenntnisse, die Voss sammelt und in Zusammenarbeit mit der Online-Redaktion umfangreich analysiert, kommen allen Kurier-Reportern und letztlich auch den Usern auf der Webseite zugute. „Wir versuchen, unsere digitalen Ausspielwege immer noch ein bisschen besser zu machen. Und gleichzeitig so hintergründig zu bleiben, wie es die Kurier-Leser seit 75 Jahren gewohnt sind.“
Besonders hintergründig sind auch die „VRM Stories“. Hier bereiten Voss und viele andere Reporterkollegen regionale, besonders hintergründige und teilweise auch sehr komplexe Themen in umfassenden, multimedialen Geschichten auf: Mit vielen Bildern, interaktiven Elementen, Zusatzinfos auf weiteren Ebenen oder eingebetteten Video-Inhalten. „Hier investieren wir besonders viel Zeit in die Recherche, beleuchten alle Perspektiven eines Themas und bereiten die Ergebnisse optisch stark auf“, sagt Voss. Aktuelles Beispiel ist die neue Serie „True Crime“, die ungelöste Verbrechen aus der Region in den Fokus nimmt. Das setzt eine umfangreiche Recherchearbeit voraus, die teilweise Wochen dauern kann. Dass Voss aber auch tagesaktuell informieren kann, hat er beispielsweise am 20. Februar bewiesen. Am Morgen nach dem rechtsextremistischen Attentat in Hanau, bei dem zehn Menschen ums Leben kamen, war er gemeinsam mit Nadine Peter als einer der ersten Journalisten am Unglücksort – und gab mehrmals am Tag über den Facebook-Kanal des Kurier Live-Einschätzungen vor der Kamera. „In dem Moment stand ich natürlich extrem unter Adrenalin“, erinnert er sich. Das dürfte seinen Zuschauern ähnlich gegangen sein.