Was passiert, wenn sich zwei Freundinnen nach Jahrzehnten wiedersehen? Darum geht es im Programm des Musikkabaretts HerzTerz. Die beiden Künstlerinnen traten bei...
KOSTHEIM. Das Duo HerzTerz gastierte zu den Kulturtagen im „Kunst Werk“. Eingebettet in eine Geschichte „von Liebe, Freundschaft und anderen Katastrophen“ präsentierten Anja Komarnicki (Gesang) und Hannah Lutz (Klavier) Musikkabarett. Die Chansons waren gut ausgesucht, die Handlung mit viel „Witz, Herz und Verstand“ ausgestattet.
Nach langer Zeit treffen sich zwei Freundinnen wieder. Während die eine wohlhabend ist, lebt ihre Freundin eher bescheiden innere Werte. Eine Konstellation, die allerhand Ansätze zu humorvollen und nachdenklichen Persiflagen bot.
Natürlich rückten da vor allem auch die Männer in den Fokus. Mit tiefgründigen und doch zugleich realitätsnahen Stücken wie „Für Frauen ist das kein Problem“ oder „Kleine Lüge“, komponiert von Annette Humpe, machten die beiden Künstlerinnen klar, wer „die Hosen eigentlich in einer Beziehung an hat“ oder anhaben sollte. Seit 2010 ist das Duo HerzTerz zusammen unterwegs. Hannah Lutz studierte Musikpädagogik im Hauptfach Klavier und die Mezzosopranistin Anja Komarnicki studierte Gesang am Peter-Cornelius-Konservatorium in Mainz, wo sie 2007 ihre Musiklehrerprüfung ablegte. Als Musiklehrerinnen geben sie in Wiesbaden Klavier-, Cello- und Gesangsunterricht.
Stets mit einem Lächeln auf den Lippen präsentierten sie Stücke wie „Ich steh‘ mit Ruth gut“, „La vie en rose“ oder „Irgendwo auf der Welt“, einst interpretiert von den Comedian Harmonists. Das Lächeln wurde nur kurz getrübt, als Hannah Lutz als reiche Dame gestand, dass eben doch nicht alles so gut läuft in ihrem Leben. „Der Herr ist mir fremd“ von Willi Kollo beschrieb da ihre Gefühlslage. Mit dem Titel „Alles auf Null“ beschlossen die beiden Freundinnen, ihr Leben neu zu gestalten. Standing Ovations des Publikums und erst nach Zugaben durften Anja Komarnicki und Hannah Lutz dann die Bühne verlassen.
Von Jürgen Finkenauer