Neues Dialog-Display auf der Hauptstraße soll in Bermbach für mehr Verkehrssicherheit sorgen
Von Volker Stavenow
Bezirksredakteur (Sitz: Idstein)
Dieser Autofahrer hält das Tempo 30 auf der Bermbacher Hauptstraße ein. Darüber freuen sich der Waldemser Bürgermeister Markus Hied (rechts) und Thomas Hintersehr von der Verkehrswacht Rheingau-Taunus. Foto: Volker Stavenow
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BERMBACH - „Ich bin gestern Abend hier mit dem Hund Gassi gegangen und habe mir das neue Dialog-Display und die Reaktionen der Autofahrer darauf mal angeschaut. Die Leute gucken auf den Grinsemann und treten auf die Bremse.“ Der Waldemser Bürgermeister Markus Hies fühlt sich dadurch bestätigt, dass seine Gemeinde dieses „Smiley“-Display an der Hauptstraße/Ecke „Am Gabler“ am Fuße einer Gefällstrecke (von der B 275 kommend) aufgestellt hat.
Möglich wurde das durch eine Aktion des hessischen Wirtschaftsministeriums, dem ADAC und der Landesverkehrswacht Hessen. Unter dem Motto „Ein Smiley für die Verkehrssicherheit“ stellen sie 50 dieser Dialog-Displays für den Einsatz in sensiblen Verkehrsbereichen zur Verfügung. Das Display funktioniert so: Hält ein Verkehrsteilnehmer die zulässige Höchstgeschwindigkeit – in Bermbach Tempo 30 in der Hauptstraße – ein, erscheint auf der elektronischen Anzeige ein freundliches Smiley. Wird in Bermbach Tempo 30 überschritten, leuchtet eine Ermahnung in Form eines miesepetrigen „Smileys“ auf.
„Ähnlich wie Zuckerbrot und Peitsche“
„Das ist so ähnlich wie Zuckerbrot und Peitsche. Ich habe auch eben die Autofahrer zehn Minuten lang beobachtet. Alle schauen auf das Display und bremsen ab, wenn sie zu schnell sind“, bekräftigt Thomas Hintersehr von der Verkehrswacht Rheingau-Taunus.
Interessant ist, wie Waldems überhaupt in den Besitz dieser Anlage kam. Gut 50 dieser Displays – eines kostet 2500 Euro – hat das Ministerium für die hessischen Kommunen bereitgestellt. Das Problem: 287 von 426 Kommunen bewarben sich um dieses Gerät. Die Folge: Es musste ausgelost werden, welche Gemeinde oder Stadt eines der 50 Geräte erhält – und Waldems war unter den glücklichen Gewinnern.
„Wir legen in unserem Ortsteil seit Jahren großen Wert auf angepasste Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer. An besonders frequentierten Stellen steht auch mal ein Blitzer – wie in Esch. Aber hier in Bermbach haben wir eine gute Rechtfertigung für das Smiley-Display, weil es dort im Anschluss an eine Gefällstrecke steht. Es wurde einmal hier gemessen, ob sehr schnell gefahren wird. Natürlich fahren nicht alle Tempo 30, aber die Anzahl der Schnellfahrer hielt sich im Rahmen, sodass ein Blitzer in Bermbach nicht installiert wurde“, erklärt Markus Hies.
Anlage kann in Waldems mobil eingesetzt werden
Der Waldemser Rathaus-Chef hat auch eine Idee, wie andere Ortsteile vom Smiley-Display profitieren können. „Es ist ja relativ einfach vom Pfosten abmontierbar und auf einen anderen Pfosten in einem anderen Ortsteil anmontierbar. Ich denke da zum Beispiel an Reichenbach.“
Thomas Hintersehr von der Verkehrswacht hat für die anderen Idsteiner Land-Gemeinden, die diesmal kein Display bekommen haben, eine gute Nachricht mit nach Bermbach gebracht: „Ich denke, 2018 wird diese Aktion wieder initiiert. Dann können sich wieder alle Kommunen dafür bewerben. Und mit Glück ein Display gewinnen.“ Nur Waldems nicht, denn jede Gemeinde kann nur einmal einen Smiley gewinnen...