Neue Gewässer sollen die Gefahren für Kröten und Co. in dem Taunussteiner Stadtteil verringern. Doch bis die Tiere endgültig sicher sind, könnte es noch eine Weile dauern.
ORLEN - (red). Das Leben zahlreicher Kröten und anderer Amphibien endet jedes Frühjahr auf der Kreisstraße K 699 zwischen Orlen und dem Kastell Zugmantel. Doch das soll zukünftig der Vergangenheit angehören. Denn ab dieser Woche werden nordöstlich des Taunussteiner Stadtteils, in der Senke „Im Sauern“, vier neue Laichgewässer für Erdkröten, Teichmolche und andere Amphibien angelegt, wie die Stadt mitteilte.
Seit über 20 Jahren wird in Orlen immer wieder diskutiert, wie verhindert werden kann, dass jährlich Amphibien während der Wanderzeit auf der Kreisstraße ums Leben kommen, da sie diese überqueren müssen, um zu ihren Laichgewässern zu gelangen. Jedes Frühjahr tragen der Taunussteiner Revierförster Hartmut Schneider und freiwillige Helfer viele Kröten und Molche über die Straße. Doch immer wieder umgehen Tiere den Schutzzaun und machen sich selbst auf den gefährlichen Weg. Da die Tiere zum großen Teil im Wald nördlich der Kreisstraße leben, werden dort nun neue Laichgewässer geschaffen. In der Senke „Im Sauern“ im Faltersbachtal wurde bereits im vergangenen Winter ein Teich angelegt, um zu prüfen, ob dort genug Wasser vorhanden ist. Das Experiment ist geglückt, nun beginnen die Baggerarbeiten, um vier weitere kleine Teiche zu graben. Dabei hat sich die Stadt bewusst für drei kleine Gewässer statt einem großen entschieden. Diese fügten sich nicht nur besser in die Landschaft ein, sondern trockneten vielleicht auch im Hochsommer mal aus. Was auf den ersten Blick nach einem Problem klingt, bringt einen wichtigen Vorteil: Die Teiche bleiben frei von Fischen, die sonst den Amphibienlaich fressen würden. Ein weiterer Vorteil für die Verantwortlichen: Fällt doch mal ein Teich im Frühjahr schon trocken, haben die Tiere Ausweichmöglichkeiten. Es könnte jedoch noch einige Zeit und Mühe brauchen, bis die Tiere an ihre neuen Teiche gewöhnt sind und sich eine neue Population „Im Sauern“ aufgebaut hat. Denn besonders die Erdkröten gelten als sehr ortstreu und kehren immer wieder an ihren Geburtsteich zurück.