Trompeter Axel Schlosser und das Klangcraft-Trio zum ersten Mal im Salon-Theater
Von Hendrik Jung
Axel Schlosser lässt im Salontheater federleichte Töne durch den Raum schweben. Foto: RMB/Wolfgang Kühner
( Foto: RMB/Wolfgang Kühner )
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BLEIDENSTADT - Zum ersten Mal stehen der Trompeter Axel Schlosser und das Klangcraft-Trio gemeinsam auf der Bühne. Dennoch klingt ihr Konzert im Taunussteiner Salon-Theater wie aus einem Guss. Vor ausverkauftem Haus geht die Veranstaltungsreihe Musik und Geschichten auf dem roten Sofa daher mit einem Jazz-Erlebnis der Extra-Klasse in ihr zweites Jahr. Mit Axel Schlosser ist dabei der Solotrompeter der Bigband des Hessischen Rundfunks zu Gast, der mit seinem Spiel sowohl Stücke der aktuellen Klangcraft-CD als auch brandneue Kompositionen veredelt.
Mit langen Phrasierungen legt er etwa den warmen Klang seines Flügelhorns über das Stück „A Borboleta“. Das Spiel des Klangcraft-Trios brodelt unterdessen mit kurzen Wiederholungen von Manuel Seng am Flügel, flotten Läufen von Moritz Grenzmann auf dem Bass und dem federnden Spiel von Schlagzeuger Hermann Kock. Als Axel Schlosser das Instrument wechselt und mit der Trompete weiter spielt, werden die Töne schärfer und obwohl der Klang zunächst gedämpft bleibt, zieht das Quartett das Tempo immer weiter an, bis Manuel Seng unvermittelt aus der komplexen Klangarchitektur aussteigt. Ansatzlos verliert das Trompetenspiel in diesem Augenblick seine Schärfe und Axel Schlosser lässt mit feinem Ansatz federleichte Töne durch den Raum schweben. Ein Beleg für die meisterhafte Beherrschung seines Instruments. Diese sei in erster Linie auf seinen Fleiß und sein Interesse zurückzuführen, erläutert der Gast im Gespräch mit dem Mitinitiator der Reihe Jörg Steinhardt. In seiner frühen Jugend habe seine Leidenschaft zunächst dem Dixieland gehört. Dass der heute 40-Jährige von der Klarinette auf die Trompete wechselt, hat mit der all zu harten Schule seines ersten Lehrers zu tun. Das neue Instrument spielt er dann auch während seiner Heavy-Metal-Phase weiter. Noch heute probe er oft auch dann den ganzen Tag lang, wenn er nicht beim Hessischen Rundfunk mit der Bigband spiele. Kein Wunder, dass er dermaßen perfekt vorbereitet zu dem Konzert mit Klangcraft erscheint. Dessen Pianist und Bassist haben bereits während ihres Studiums in Mainz in einem von Axel Schlosser geleiteten Ensemble gespielt, der dort unterrichtet. Im Salon-Theater, das durch Bühnenelemente und Lichttechnik mehr denn je die Atmosphäre eines Jazz-Clubs aufweist, bewegt sich das Quartett nun kongenial durch sämtliche energetischen Strömungen. Sogar bei der wilden Jagd durch ungewöhnliche Taktarten mit dem Titel „Heftige Unwucht“ nimmt Axel Schlosser teil. „Das war unfassbar bei der Probe. Das habe ich noch nie erlebt, dass das jemand sofort so auf den Punkt gebracht hat“, zeigt sich Hermann Kock begeistert. Bei seinen Solo-Partien führt der Gast die Band sogar. „Das ist eine Inspiration für Stücke, die man schon lange spielt“, findet Manuel Seng. Neue Kompositionen der Band eignen sich besonders für eine Besetzung mit Blasinstrument. Schließlich soll beim ersten Taunus-Jazz-Festival der Saxofonist Heinz-Dieter Sauerborn Gast der Band sein. Durchaus möglich aber auch, dass die Kooperation mit Axel Schlosser fortgesetzt wird. Das begeisterte Taunussteiner Publikum würde sich sicher freuen.
JAZZ IM FOKUS
Bereits am 26. März um 19.30 Uhr wird die Veranstaltungsreihe im Salon-Theater fortgesetzt. Bei Jörg Steinhardt und der Formation Tune Up – Jazzmotion steht dann das Saxofon im Fokus.
Für den 8. und 9. September ist an gleicher Stelle das erste Taunus-Jazz-Festival geplant. Um hier auch Workshops für Musikschüler anbieten zu können, werden noch Sponsoren gesucht. Interessierte können sich werktags tagsüber unter der Telefonnummer 06128-916 50 mit Jörg Steinhardt in Verbindung setzen.