Taunussteiner Pfadfinder beim Bundeslager in Wittenberg
Von Marvin Daab
Im Schatten des großen Reformators: die Bleidenstadter Pfadfinder beim Bundestreffen in Wittenberg. Foto: Marvin Daab
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BLEIDENSTADT/WITTENBERG - Mehr als 900 Zelte am Stadtrand von Wittenberg, 3855 Teilnehmer und mitten unter ihnen 20 Bleidenstadter Pfadfinder des Stammes Schinderhannes. In den vergangenen zwei Wochen fand das Bundeslager des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) statt, bei dem Tausende Pfadfinder aus ganz Deutschland zusammenkommen, um zehn Tage lang gemeinsam zu zelten, die Natur zu entdecken und neue Leute kennenzulernen.
Für die Taunussteiner ging es drei Tage zuvor schon mit einer Wanderung, Haijk genannt, von Idstein bis Usingen los. In zwei Gruppen liefen sie die rund 30 Kilometer lange Strecke, um anschließend von Usingen aus mit dem Zug nach Wittenberg zu fahren.
Luther und die Kirche spielen eine große Rolle
„So ein Haijk schweißt die Gruppe viel enger zusammen“, erklärt Stammesleiterin Ulrike von Bieberstein. Das sei besonders vor einem so großen Lager wichtig, denn dort hat man wenig Gelegenheit, etwas nur mit seinem Stamm zu machen.
SCHINDERHANNES
Der Taunussteiner Pfadfinderstamm Schinderhannes feierte in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Um auch weitere 50 Jahre aktive Pfadfinderarbeit leisten zu können, sucht der Stamm Mitglieder im Alter ab fünf Jahren. Interessenten wenden sich per E-Mail an sta fue@vcp-taunusstein.de.
Weitere Informationen unter www.vcp-taunusstein.de.
Das Programm des Bundeslagers fand meist in Workshops statt, in die die Teilnehmer sich einwählen konnten. Wegen des Jubiläumsjahres anlässlich von 500 Jahre Reformation stand das Lager unter dem Motto „Weitblick“. In den Workshops wurde sich daher auf unterschiedliche Art mit dem Thema auseinandergesetzt. Martin Luther und die Kirche spielten eine große Rolle, aber auch aktuelle Probleme wie Klimawandel und Rechtspopulismus wurden in den Workshops behandelt. Das Bundeslager spielt im Jahr 2517, 1000 Jahre nach der Reformation. Es haben sich verschiedene Sektoren auf der Erde gebildet, in denen die Menschen getrennt voneinander leben. Diese Sektoren wurden von den Teillagern der Bundesländer verkörpert. Die Bleidenstadter Pfadfinder waren im hessischen Teillager, der „Villa Resistenza“, untergebracht. Hier wurde dem Leben mit modernen Technologien abgeschworen und alles selbst gemacht. Daher gestalteten einige Taunussteiner in den Workshops beispielsweise Lederarmbändchen oder sammelten und verarbeiteten verschiedene Kräuter.
Auch ein Ausflug in die Lutherstadt Wittenberg stand für die Taunussteiner auf dem Programm. Das Jubiläumsjahr der Reformation war der Grund, weshalb das Lager, das eigentlich alle vier Jahre stattfindet, um ein Jahr nach vorne verschoben wurde. Die Teilnehmer konnten die Weltausstellung anlässlich von 500 Jahre Reformation besuchen. Höhepunkte der Ausstellung waren für die Taunussteiner Pfadfinder das Riesenrad mit Blick über Wittenberg, der 27 Meter hohe Bibelturm und das Asisi-Panorama, das die Ereignisse in Wittenberg im Jahr 1517 in einem 360-Grad-Panorama eindrucksvoll darstellte.