Tannenbaum aus Taunusstein

Liebevoll geschmückt und mit Lichterketten versehen ist der Weihnachtsbaum in der Hambacher Dorfmitte. Foto: RMB/Wolfgang Kühner
TAUNUSSTEIN - Der Taunussteiner Weihnachtsbaum am Kreisel in Hahn ist stolze elf Meter hoch und wird von allen Seiten gelobt. Über viele Jahre lang hatte ihn der Taunussteiner Revierförster Hartmut Schneider in einer Weihnachtsbaumkultur im „Hähnchen“ oberhalb von Bleidenstadt gehegt und gepflegt. Nun gibt der Baum seine große Vorstellung in der Adventszeit – quasi als Vorbild für die vielen anderen Christbäume, die zu Weihnachten in den Häusern aufgestellt werden. Doch haben die Bäume den trockenen Supersommer 2018 auch gut überstanden?
„Nicht wirklich“, sagt Hartmut Schneider, meint damit aber zunächst einmal die Neuanpflanzungen. Denn die kleinen Setzlinge hätten schwer unter der Trockenheit gelitten, berichtet Schneider. So sehr, dass es in manchen Bereichen einen Totalausfall zu beklagen gibt, anderswo einen Ausfall von bis zu 50 Prozent.
Zu Schneiders Erstaunen haben die älteren Bäume, also gerade auch die Exemplare, die in diesem Jahr eine Karriere als Weihnachtsbaum vor sich haben, weniger gelitten. Zu sehen sei nichts, sagt der Förster, „bei uns in der Gegend jedenfalls nicht“. Obwohl, wer weiß, ob die Bäume in diesem Jahr vielleicht schneller nadeln?
WEIHNACHTSBAUMVERKAUF
Das Forstamt Wiesbaden-Chauseehaus bietet Schmuckreisig in der Revierförsterei Altenstein, Wiesbadener Straße 18, in Taunusstein-Hahn zur Abholung an.
Seinen Weihnachtbaum selbst schlagen kann man am Sonntag, 9. Dezember, von 10 bis 15 Uhr am Eichelberg in der Nähe von Hahn. Die Zufahrt ist ab dem Waldeingang Herzogsweg von der Eisernen Hand aus beschildert. Parkmöglichkeit gibt es direkt am Herzogsweg.
Am Samstag, 15. Dezember, werden von 11 bis 13 Uhr im Revier Waldems an der Lichtleitung Steinfischbach Bäume verkauft. Die Zufahrt ist ab Niederems-Reinborn, Ortsschild, beschildert. Angeboten werden Nordmanntannen, Fichten und Blaufichten zum Selbsteinschlag.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Wingsbach verkauft Förster Hartmut Schneider am Samstag, 15. Dezember, ab 14 Uhr Edeltannen, Nordmanntannen und Rotfichten.
Am Sonntag, 16. Dezember, werden zwischen 13 und 16 Uhr Edel- und Nordmanntannen an der Revierförsterei Chausseehaus in Georgenborn verkauft. Dazu gibt es Glühwein, Waffeln und Wildbratwurst.
Vom 13. bis zum 23. Dezember, 9 bis 17 Uhr, gibt es auch Weihnachtsbäume direkt am Forstamt Wiesbaden-Chausseehaus an der Landesstraße zwischen Chausseehaus und Hoher Wurzel. Angeboten werden Nordmanntannen, Blaufichten, Fichten und Schmuckreisig.
Seinen Weihnachtbaum selbst schlagen kann man am Sonntag, 9. Dezember, von 10 bis 15 Uhr am Eichelberg in der Nähe von Hahn. Die Zufahrt ist ab dem Waldeingang Herzogsweg von der Eisernen Hand aus beschildert. Parkmöglichkeit gibt es direkt am Herzogsweg.
Am Samstag, 15. Dezember, werden von 11 bis 13 Uhr im Revier Waldems an der Lichtleitung Steinfischbach Bäume verkauft. Die Zufahrt ist ab Niederems-Reinborn, Ortsschild, beschildert. Angeboten werden Nordmanntannen, Fichten und Blaufichten zum Selbsteinschlag.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Wingsbach verkauft Förster Hartmut Schneider am Samstag, 15. Dezember, ab 14 Uhr Edeltannen, Nordmanntannen und Rotfichten.
Am Sonntag, 16. Dezember, werden zwischen 13 und 16 Uhr Edel- und Nordmanntannen an der Revierförsterei Chausseehaus in Georgenborn verkauft. Dazu gibt es Glühwein, Waffeln und Wildbratwurst.
Vom 13. bis zum 23. Dezember, 9 bis 17 Uhr, gibt es auch Weihnachtsbäume direkt am Forstamt Wiesbaden-Chausseehaus an der Landesstraße zwischen Chausseehaus und Hoher Wurzel. Angeboten werden Nordmanntannen, Blaufichten, Fichten und Schmuckreisig.
Die Nordmanntanne ist noch immer „der Renner“
Weihnachtsbaumkulturen werden in Taunusstein bevorzugt unter Hochspannungsleitungen angelegt. Das habe für den Energieversorger den Vorteil, dass er das Gelände nicht pflegen müsse, so Schneider, umgekehrt gebe es kein Interesse, die Bäume so hoch wachsen zu lassen, dass es Probleme mit den Leitungen geben könne. Anders ist das bei Privatwaldbesitzern, die versuchen, mit Weihnachtsbäumen Geld zu verdienen.
Für die Revierförstereien sind die Weihnachtsbäume nur ein Nebenprodukt. Ihr Verkauf (siehe Infokasten) ist auch ein Stück Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Forstwirtschaft. Neben den Bäumen aus den Kulturen werden auch Fichten angeboten. Diese sind das Ergebnis der Naturverjüngung, werden von Waldarbeitern dort gefällt, wo es viele gibt.
Doch Fichten haben es seit Jahren nicht leicht, als Weihnachtsbaum Karriere zu machen. Des Deutschen Lieblingsbaum ist seit Längerem schon die Nordmanntanne. „Der Renner auf dem Markt“, bestätigt Revierförster Schneider. Zwischen einem Meter und 2,20 Metern sollen die von den Kunden nachgefragten Bäume groß sein, besonders beliebt seien Bäume zwischen 1,80 und 2,20 Metern. Sieben bis acht Jahre alt sei ein Baum von etwa 1,50 Metern Höhe, erläutert Schneider. Nachgefragt werde natürlich „immer der Schönste“. Aber das ist bekanntlich Geschmackssache. Schneider zum Beispiel mag die Nobilistanne lieber, „sie wächst nicht so symmetrisch wie die Nordmanntanne“.
In Sachen Weihnachtsbäume ist Deutschland Weltmeister. Bis zu 27 Millionen Bäume werden in diesem Advent abgesetzt, rechnet der Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger. Im Land gibt es rund 2500 Anbaubetriebe, die meisten im Sauerland. Nur weniger als zehn Prozent der Bäume werden aus dem Ausland eingeführt, in der Hauptsache aus Dänemark. Der Verband sagt leichte Preiserhöhungen voraus: Bei der Nordmanntanne müsse man je nach Qualität zwischen 18 und 24 Euro je laufendem Meter rechnen, bei der Blaufichte zehn bis 16 Euro, bei der Rotfichte sechs bis zehn Euro pro Meter. Die Nordmanntanne mit ihrer ausgeprägten Pfahlwurzel habe die extreme Trockenheit des Sommers gut überstanden.
Doch wie bei anderen Produkten auch fragen viele Kunden inzwischen nach der regionalen Herkunft. Das ist das Pfund, mit dem die Förster wuchern. Die Bäume würden erst kurz vor dem Verkauf geschlagen, betont Hartmut Schneider. „Sie sind nicht lange unterwegs, sind nicht mit Chemie behandelt, wurden nicht in Kühlhäusern zwischengelagert.“ Erst recht nicht, wenn sich Interessierte ihren Weihnachtsbaum am Sonntag zwischen 10 und 15 Uhr auf dem Eichelberg in der Nähe der Eisernen Hand selbst schlagen. Ein Angebot der Revierförsterei Altenstein und Förster Achim Garth. An der Bundesstraße 54 gleich hinter der Eisernen Hand geht es rein zum Herzogsweg, nach etwa zwei Kilometern kann man parken und sich seinen Baum selbst aussuchen. Dazu gibt es heißen Tee.
Fast in jedem Revier im Untertaunus gibt es eine Weihnachtsbaumkultur. Dafür muss der Boden nicht so nährstoffreich sein. Denn wachsen die Bäume langsamer, werden sie voller und schöner. In diesem Jahr waren es höchstens 30 bis 40 Zentimeter, der Trockenheit wegen. Noch immer gilt die alte Regel: Ist ein Baum lang, dann ist er in der Regel auch breiter. Und wird deshalb schon beim Kauf nicht selten der Anlass eines Familienstreits.
Übrigens: Nach Jahren der Abstinenz gibt es bei Förster Schneider wieder einen Weihnachtsbaum – der Enkel zuliebe. Selbstverständlich eine Nobilis. Und ganz gewiss nicht im Internet bestellt – wie dies inzwischen möglich ist.