Rektorin Marion Bücher feiert mit Kindern der Sonnenschule ein buntes Abschiedsfest in der Aartalhalle
Von Christine Dressler
Lesen, reisen und viel Zeit mit Freunden verbringen: Marion Bücher freut sich auf ihren Ruhestand. Foto: RMB/Wolfgang Kühner
( Foto: RMB/Wolfgang Kühner)
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NEUHOF - „Ich freue mich, mehr Zeit für meine beiden Schwestern, Nichten, Neffen, Großenkel und Freundinnen zu haben. Ich werde viel lesen und reisen, ohne auf die Ferien achten zu müssen. Faulenzen, mich neu sortieren und mir etwas Ehrenamtliches suchen. Aber ich bin auch traurig.“ Das verriet Sonnenschulleiterin Marion Bücher bei ihrer Verabschiedung in der Aartalhalle und erklärte auch warum: „Ich habe zu keinem Zeitpunkt in den 41 Dienstjahren bereut, Lehrerin zu sein“, betonte die 63-jährige Wiesbadenerin, wie „dankbar“ sie sei. Dankbar für ihre Berufswahl und dankbar für die zwei Jahrzehnte an der Niedernhausener Theißtalschule. Davon 17 Jahre in der Leitung, und die letzten 21 Jahre als Rektorin der Sonnenschule. So gerührt wie vom herzlichen Abschied, den alle 130 Kinder gestaltet haben, dankte Bücher persönlich allen – auch den ehemaligen – Kollegen, Eltern, Betreuern, Förderverein, Stadt, Kreis und Schulamt für die „immer gute Zusammenarbeit“.
Gutes Verhältnis zu den Kollegen gepflegt
Bevor alle Kinder, Abwesenheitsvertreterin Anne Schmidt und Jessica Meier stellvertretend für jede Lehrerin, Elternbeirätin Stefanie Groß, Kreis-Schuldezernent Rainer Scholl und Schulamtsdirektorin Petra Klein mit ihrer Vorgängerin Monika Roth schilderten, wie viel Bücher für sie und die Entwicklung der Sonnenschule getan hat, betonte die Rektorin zum Beispiel: „Es geht nichts ohne ein begeistertes Kollegium“ oder: „Dass sich die Schulleitung mit dem Träger in allen Lebenslagen so gut versteht, ist nicht selbstverständlich.“
Das galt auch umgekehrt. Während die Kinder auf der Bühne in Tänzen, Gedichten und Liedern einen Koffer voller schöner Erinnerungen, zahlloser guter Wünsche und Geschenke von der prall gefüllten Schultüte bis hin zur bunten Herzen-Girlande auspackten, feierten die Redner Bücher in allen Aspekten.
Scholl berichtete, wie sie die Schule ausbaute, 2002 passend zur Atmosphäre taufte und die Zertifizierung für Bewegung, Ernährung, Mobilitätserziehung, Sucht- und Gewaltprävention vorantrieb. „Sie war immer für uns da“, bestätigte Groß. Die Kinder riefen strahlend: „Wir mögen dich bis zum Mars und wieder zurück.“ Auf das, was sie vorbereitet hatten, war Bücher „unglaublich neugierig“, weil sie „mal nicht aus meinem Zimmer, mal nicht in den Hof, mal nicht ins Sekretariat durfte“. Trotzdem überraschte sie, wie liebevoll der Abschied ausfiel.
Dass der Aufwand allemal gerechtfertigt war, verdeutlichten Klein und Roth zu Bildern von Wildgänsen als Symbol für Büchers Herzblut, Innovations- und Führungskraft, Gelassenheit, Erfahrung, Aufgeschlossenheit, Verlässlichkeit, Transparenz, Engagement und kollegiale Teamfähigkeit in einer langen Laudatio. Dann erhielt Bücher die Pensionsurkunde. „Sie war ihrer Zeit immer voraus“, sagte Klein und Roth ergänzte: „Aber plusterte sich nie auf.“
So machte Bücher 1972 in nur acht Jahren Abitur an der Elly-Heuss-Schule, in nur drei Jahren machte sie ihr erstes Staatsexamen mit Auszeichnung und das Referendariat in Aarbergen mit Bestnoten. Sie wurde in Niedernhausen früh Kon- und schon 1984 Rektorin. Wie sehr ihr die Kinder am Herzen liegen, bewies Bücher bis zum letzten Schultag und besuchte jede Klasse, um noch mal ganz persönlich mit den Kindern zu reden.