Als Vorbereitung auf das eigene Wahlrecht empfinden viele Schüler der Gesamtschule in Hahn ihre Teilnahme an der Juniorwahl zu den Europawahlen.
Von Mathias Gubo
Redaktion Rheingau-Taunus
Der Gang zur Wahlurne wird bei der Juniorwahl schon einmal geübt.
(Foto: Wolfgang Kühner)
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HAHN - Die Europawahlen an der Integrierten Gesamtschule in Hahn sind schon gelaufen. Auch ausgezählt hat der Wahlvorstand die Stimmzettel bereits. Doch veröffentlicht wird das Wahlergebnis erst am Sonntag, 26. Mai, um 18 Uhr. An der Gesamtschule waren rund 350 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 8 bis 10 zur Stimmabgabe aufgerufen. Sie alle nahmen an der Juniorwahl teil, dem bundesweiten Schulprojekt zur Europawahl, gefördert vom Europäischen Parlament, dem Bundesfamilienministerium und der Bundeszentrale für politische Bildung.
Mit Krawatte und Jackett im Wahlvorstand
Der 15-jährige James ist heute mit Weste und Krawatte in die Schule gekommen. Er gehört dem Wahlvorstand an: „Da hat man Verantwortung und fühlt sich wichtig.“ Er finde die Juniorwahlen gut, weil sie eine Vorbereitung auf das künftige Wahlrecht seien. „Da wissen wir schon mal, wie solch eine Wahl abläuft.“
Ähnlich sieht dies auch Gökdeniz, der dem Anlass entsprechend im Jackett im Wahlvorstand sitzt. Er wolle seriöser wirken, einen guten Eindruck machen, sagt der 15-Jährige. Nickend sitzt seine Mitschülerin Hanna neben ihm. Sie sei froh, dass sie sich in der Schule schon einmal mit dem Wahlsystem auseinandersetzen könne. „Das ist eine gute Vorbereitung auf die Volljährigkeit.“ Sie alle werden von ihrem Lehrer Tim Rohde betreut.
JUNIORWAHLEN 2019
Mehr als eine halbe Million Schülerinnen und Schüler an bundesweit 2750 Schulen nahmen an der Juniorwahl teil.
Die Juniorwahl zählt zu den größten Schulprojekten in Deutschland und wird seit 1999 zu Europa-, Bundestags- und Landtagswahlen durchgeführt. Im Vergleich zur Juniorwahl zur Europawahl 2014 haben sich die Teilnehmerzahlen verdreifacht.
Bei der Juniorwahl geht es um das Üben und Erleben von Demokratie. Seit dem Ende der Osterferien steht das Thema „Demokratie und Europawahl“ auf dem Stundenplan.
Das Gesamtergebnis der Juniorwahl 2019 zur Europawahl wird am Wahlsonntag, 26. Mai, um 18 Uhr im Internet auf www.juniorwahl.de veröffentlicht.
Er lobt die gute Organisation der Juniorwahlen. Immerhin bekomme jede teilnehmende Schule Wahlkabinen, Wahlurnen, Wahlbenachrichtigungen und Stimmzettel zur Verfügung gestellt, sodass das gesamte Prozedere durchgespielt werden könne. Wobei auch bei den jungen Leuten bereits eine gewisse Wahlmüdigkeit zu erleben ist. Von den 20 Schülern der Klasse 10 d kommen gerade einmal neun zur Juniorwahl.
Mit einer Wahlprognose tun sich die Schüler schwer. Tristan befürchtet, dass die AfD bei den Europawahlen Stimmen hinzugewinnen werde. Wegen der Zustimmung der CDU zum Urheberrechtsgesetz auf europäischer Ebene vermutet er, dass diese gerade bei jungen Leuten nicht so viel Zuspruch bekommen werde. Justin tippt auf die Grünen, Mustafa und Hanna auf die SPD. Wenn das nicht Demokratie pur ist.