Junger Chef des Gymnasiums Taunusstein

Matthias Gotthardt, der neue Leiter des Gymnasiums Taunusstein. Foto: RMB/Wolfgang Kühner
TAUNUSSTEIN - Derzeit sei er dabei, sich einen Überblick zu verschaffen, sagt Matthias Gotthardt, der neue Leiter des Gymnasiums Taunusstein. Er führe viele Gespräche, sei dankbar für die Unterstützung von Reinhold Kreher und Ingrid Müller-Schlick, seinen Kollegen in der Schulleitung. Drei Wochen ist es nun her, dass der 40-Jährige seinen neuen Posten am Gymnasium in Taunusstein angetreten hat – ein Jahr, nachdem sein Vorgänger Jochen Reinhardt ausschied. Die Zusage erreichte Gotthardt übrigens über die Redaktion dieser Zeitung. Am Donnerstag erst wird er offiziell in sein Amt eingeführt.
Seine ehemaligen Lehrer sind jetzt Kollegen
Gotthardt, geborener Fuidl, der mit der Heirat den Namen seiner Frau angenommen hat, ist in Wiesbaden geboren und in Taunusstein aufgewachsen. Hier hat er von der 4. Klasse bis zum Abitur die Gesamtschule „Obere Aar“ in seinem Wohnort Hahn besucht und sein Abitur mit der Note 1,8 gemacht. Weshalb er in seiner Position als neuer Schulleiter des Gymnasiums nun mit drei Kollegen zusammenarbeitet, die einstmals seine Lehrer waren: Sein Stellvertreter Reinhold Kreher unterrichtete ihn in Hahn in Informatik, Peter Legleitner war sein Tutor im Physik-Leistungskurs, Religion und Musik hatte er bei Gabriele Uhl. Als Taunussteiner sei er in Taunusstein „bekannt wie ein bunter Hund“, sagt Gotthardt. Für ihn sei dies in seiner neuen Position kein Nachteil.
Die Sporen für den neuen Posten hat sich der studierte Physik- und Mathematiklehrer an der Gutenbergschule in Wiesbaden verdient. Dort war er zuletzt stellvertretender Schulleiter. Organisation, Stundenplanung und die Finanzen waren sein Ressort. Er habe sich in Wiesbaden immer sehr wohlgefühlt, betont er. Doch der Reiz der Schulleitung habe ihn schließlich nach Taunusstein gelockt. Seine Verabschiedung in der Gutenbergschule findet am 13. Dezember statt.
STECKBRIEF
Matthias Gotthardt, geborener Fuidl, wurde am 12. Mai 1978 in Wiesbaden geboren. Seit 1987 lebt er in Taunusstein, er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Sein Abitur machte er 1997 an der Integrierten Gesamtschule Obere Aar in Hahn. Nach seinem Zivildienst im Jugendhilfezentrum Johannesstift in Wiesbaden studierte er von 1998 bis 2004 Physik und Mathematik für das Lehramt am Gymnasium. Am 1. Mai 2004 begann er sein Referendariat an der Gutenbergschule in Wiesbaden, begann dort anschließend als Studienrat und war seit Oktober 2013 Studiendirektor und stellvertretender Schulleiter. 2014/2015 war er dort auch kommissarischer Schulleiter.
Sein Abitur machte er 1997 an der Integrierten Gesamtschule Obere Aar in Hahn. Nach seinem Zivildienst im Jugendhilfezentrum Johannesstift in Wiesbaden studierte er von 1998 bis 2004 Physik und Mathematik für das Lehramt am Gymnasium. Am 1. Mai 2004 begann er sein Referendariat an der Gutenbergschule in Wiesbaden, begann dort anschließend als Studienrat und war seit Oktober 2013 Studiendirektor und stellvertretender Schulleiter. 2014/2015 war er dort auch kommissarischer Schulleiter.
Lehrer sei er geworden, weil ihn die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fasziniere. Er wolle junge Menschen voranbringen. Für einen Lehrer gebe es kaum etwas Schöneres, als bei einer Abiturfeier einen Schüler wiederzusehen, den er in der 5. Klasse unterrichtet habe.
„Bei Arbeiten und Noten zählt Leistung“
Er sei ein Lehrer mit „hohen Erwartungen“, charakterisiert sich Gotthardt selbst. „Eher nicht streng, aber bei Arbeiten und Noten zählt Leistung.“ Auch einem Scherz sei er nicht abgeneigt. Doch derzeit sei er noch damit beschäftigt „nachzuspüren, wo hier die Entwicklungsfelder sind, wo etwas seit Längerem schon schlummert“. Das könnten auch Kleinigkeiten sein. Auf jeden Fall stehe seine Tür bis auf begründete Ausnahmen immer offen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
Offen ist auch noch die Nachfolgeregelung für die drei Fachbereichsleiter in der Schulleitung des Gymnasiums. Seit Längerem schon sind die Positionen für die Fachbereiche Sprachen, Gesellschaftswissenschaften und Naturwissenschaften unbesetzt. Eine Baustelle, die angegangen werden muss. Zum Glück habe die bisherige Schulleitung, also Kreher und Müller-Schlick, einen „Bombenjob“ gemacht, stellt Gotthardt dankbar fest.
Von sich als Schulleiter erwartet Gotthardt, dass er Verantwortung übernimmt. „Das ist nicht nur eine Dienstpflicht, sondern eine Sache, die ich sehr ernst nehme.“ Er werde Verantwortung übernehmen für die Schule, für die Schüler, für die Lehrer und für die Eltern. Diese alle hätten das Bedürfnis, gehört zu werden – aber fast noch wichtiger: das Bedürfnis nach Wertschätzung. Und weiter: „Schule sind nicht nur die Schüler, nicht nur die Lehrer, nicht nur die Eltern. Es müssen alle beteiligt sein, damit das Ding gut wird.“
Trotzdem oder gerade deshalb braucht Gotthardt auch ein Leben außerhalb der Schule. Das ist in erster Linie seine Familie, der Mittwochnachmittag ist seinen beiden Kindern vorbehalten. Wegen der Schule leide sein Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr, zu seinem großen Bedauern. Zudem ist Gotthardt noch Mitglied im Verwaltungsrat der Pfarrgemeinde St. Johannes Nepomuk in Hahn. Für all diese Bereiche gilt für ihn ein Satz ganz besonders: „Ich bin jemand, der zu seinem Wort steht.“