In Taunusstein wird das Ehrenamt gelebt und auf vielfältige Weise unterstützt. Das ist ein Ergebnis des neuen Engagementberichts der Stadt.
Von Mathias Gubo
Redaktion Rheingau-Taunus
Zu den Vorbildern großen ehrenamtlichen Engagements gehört in Taunusstein die Nachbarschaftshilfe. Eine echte Versorgungslücke hat sie mit ihrem Repaircafé geschlossen.
(Archivfoto: Wolfgang Kühner)
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TAUNUSSTEIN - Taunusstein als größte Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis soll auch „Ehrenamtsstadt“ sein. Das jedenfalls sieht der Ehrenamtsbericht vor, der zum zweiten Mal erstellt wurde. Er soll die Ziele zur Engagementförderung in Taunusstein festschreiben. Der Bericht wird derzeit in den Gremien der Stadt beraten.
„Ein aktueller Blick zeigt, dass in Taunusstein heute bereits ein erhebliches Maß an Engagement durch eine Vielzahl von Gruppen, Vereinen und Trägern generiert werden kann. Menschen, die in Taunusstein engagiert sind, tragen erheblich zu einem guten Leben für andere Menschen und für sich selbst bei“, hebt Bürgermeister Sandro Zehner (CDU) das besondere Engagement vieler Menschen in Taunusstein hervor.
Leitstelle Älterwerden übernimmt viele Aufgaben
In den vergangenen zehn Jahren seien in Taunusstein neue Initiativen und informelle Netzwerke entstanden, die freiwilliges Engagement in Taunusstein vermehrten und teilweise sogar Aufgaben der Daseinsfürsorge übernähmen. Exemplarisch genannt wird beispielsweise die Nachbarschaftshilfe Taunusstein, die Leitstelle Älterwerden mit dem Netzwerk Wohnen, neue Angebote in der Demenzarbeit, die Engagementlotsen und die Anlaufstelle zur Förderung der Qualifizierung im Engagement. Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit, Integrationslotsen sowie das Repaircafé sind weitere neue Entwicklungen in der Bandbreite ehrenamtlichen Engagements in Taunusstein. Ein Blick auf den fortschreitenden strukturellen Wandel im sozialen, wirtschaftlichen, technologischen und demografischen Bereich, die Veränderung bestehender Lebensmodelle und sozialer Werte zeigen, dass sich die Folgen dieser Entwicklungen auch auf das ehrenamtliche Engagement in der Kommune auswirken. „Welche Veränderungen im Engagement sind zu erwarten, welche Schwerpunkte ergeben sich dabei für die Stadt Taunusstein?“, laute die Fragestellung. In allen Altersgruppen sei ein Anstieg des freiwilligen Engagements zu verzeichnen, so die gute Nachricht.
Immer mehr Menschen brauchten im freiwilligen Engagement eine Form fachkundiger Beratung, Begleitung, Anerkennung und eine Ansprechperson zur Unterstützung beim Engagement. Hierzu zählen auch die Rahmenbedingungen für das Engagement wie beispielsweise Auslagenersatz, Fahrtkostenerstattung, geeignete Räumlichkeiten und Arbeitsmittel. Durch die Leitstelle Älterwerden hat die Stadt Taunusstein eine Infrastruktur für Engagement geschaffen, die bereits in der Vergangenheit eine Vielzahl von Engagementmöglichkeiten aufgezeigt hat. Dieser Bereich soll in Zukunft allen Generationen offenstehen. Das Thema digitale Teilhabe wird dabei eine Rolle spielen.
Zugewinn an sozialen Kontakten ist wichtig
Hauptmotive für ein Engagement in allen Altersgruppen seien die Freude an der freiwilligen Tätigkeit, der Zugewinn an sozialen Kontakten (mehr als 80 Prozent), das Anliegen, Gesellschaft mitgestalten zu wollen, und der Erwerb von Qualifikationen und neuen Lernerfahrungen durch Fortbildungen im Engagement. Der Anteil an informellem Engagement bei der Betreuung und Pflege von Familienmitgliedern hat sich aufgrund der demografischen Veränderungen deutlich erhöht. Diese Aufgaben übernehmen größtenteils Menschen zwischen 55 und 64 Jahren und ab 75 Jahre.
„In Taunusstein rückt freiwilliges Engagement immer mehr ins Bewusstsein ihrer Bürger“, stellt der Rathauschef zufrieden fest. Die Stadt müsse Engagement weiterhin ermöglichen und habe eine Infrastruktur geschaffen, die Ansprechpartner für Altersgruppen zum Thema freiwilliges Engagement sei, beschreibt Zehner abschließend den weiterhin zu verfolgenden Weg in der „Ehrenamtsstadt Taunusstein“.