Junge Bühne Georgenborn überzeugt mit ihrer Bühnenversion von Cornelia Funkes „Tintenherz“
Von Hendrik Jung
Eine Szene aus der Bühnenversion von „Tintenherz“, die die Junge Bühne Georgenborn derzeit präsentiert. Foto: RMB/Wolfgang Kühner
( Foto: RMB/Wolfgang Kühner)
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GEORGENBORN - Cornelia Funkes Jugendbuch Tintenherz ist ein internationaler Bestseller. Robert Koall hat dazu eine zauberhafte Bühnenfassung geschaffen, die von der Jugendgruppe der Jungen Bühne Georgenborn unter der Regie von Ingrid Scherwinsky-Kuhn in einer packenden Inszenierung auf die Bühne gebracht wird. Es handelt sich um das Meisterstück des mittlerweile auf 14 Kinder und Jugendliche angewachsenen Ensembles, von dem manche Mitglieder seit fünf Jahren dabei sind. Mit unbändiger Spielfreude wird die auf 20 Szenen verteilte Handlung mitreißend dargeboten.
Komplexe Umbauarbeiten
Dabei geht das Ensemble mit höchster Präzision und vor allen Dingen ausdrucksstark zu Werke. Egal, ob actiongeladene Handlung, ruhige Erzählsituation, Feuertanz oder nonverbale Kommunikation, stets legen die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler eine beeindruckende Präsenz an den Tag. Tragende Rollen haben sie ohnehin alle, denn auch der logistische Aufwand ist noch einmal deutlich höher als bei den vorherigen Produktionen der Gruppe. Zwar lassen sich die von Frank Müller detailgenau gestalteten Bühnenhintergründe im Handumdrehen von einem Bücherregal in einen Wald oder von einem mittelalterlichen Dorf in einen Strand verwandeln. Dennoch sind zwischen den Szenen immer wieder komplexe Umbaumaßnahmen notwendig.
Sogar eine dynamische Fahrszene mit einem Hintergrund, der sich im Laufe der Fahrt verändert, hat das Ensemble eingebaut. Eine besondere Premiere feiert der zehnjährige Jonathan Domay, der erstmals für Licht und Ton verantwortlich ist. Für ihn gilt es, innerhalb der einzelnen Szenen mit dem Verfolger-Spot die Haupthandlung ins rechte Licht zu setzen. Außerdem wird die perfekt inszenierte Spannung noch mit Heavy-Metal-Klängen und nicht minder dramatischen klassischen Passagen unterstützt.
AUFFÜHRUNGEN
In der Jungen Bühne, Mainstraße 34, in Georgenborn wird „Tintenherz“ noch zwei Mal zu erleben sein. Die Aufführungen am 26. und 27. November beginnen jeweils um 17 Uhr. Zudem wird das Stück am 29. Januar ab 15 Uhr in der Brentanoscheune in Oestrich-Winkel aufgeführt.
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Die Geschichte dreht sich um den Buchbinder „Mo“, der in gewissen Kreisen Zauberzunge genannt wird. Das liegt an seiner fantastischen Fähigkeit, Personen und Gegenstände aus einem Buch heraus und in ein Buch hinein zu lesen. Das macht ihn zu einem begehrten Ziel von Kriminellen, die er aus dem Buch Tintenherz in seine eigene Realität hinein gelesen hat. Mit seiner lebhaften Tochter Meggie flieht er deshalb zu deren Großtante Elinor. Diese hat Haare auf den Zähnen und wechselt zwischen emotionalen Ausbrüchen und eisiger Kälte hin und her. Eigenschaften, die ihrer Familie zugutekommen, wenn es darum geht, diese mithilfe des vielschichtigen Staubfängers und des nervigen Farids aus den Händen der skrupellosen Schergen Capricorns zu befreien. Aufgelockert wird das Geschehen durch die witzigen Dialoge, die durch die zehn- bis 14-jährigen Mitglieder des Ensembles pointiert dargeboten werden. Mit den drei jungen Feuertänzerinnen steht die nächste Generation bereits in den Startlöchern.