Beim ersten Hobbyfußballturnier bei der Sportwoche in Hausen gewinnt nicht die sportlich erfolgreichste Mannschaft.
Von Hendrik Jung
Hobbymannschaften mit recht eigenwilligen Namen: So spielte Wacker Durchsaufen (gelbe Trikots) gegen die Kerbegesellschaft Niedergladbach.
(Foto: Martin Fromme)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
HAUSEN VOR DER HÖHE - Die wichtigste taktische Anweisung des Spielertrainers der Spielvereinigung Seniorenstift erfolgt kurz nach dem zweiten Gegentreffer im Spiel gegen die Kerbegesellschaft Bärstadt. Sie lautet, umgehend den ersten Meter Bier zu bestellen. „Die Kerbegesellschaft führt mit 2:0, die können nichts trinken. Aber wir können schon mal mit ein bis zwei Metern in Vorlage treten“, erklärt Norbert Laufer. Denn beim ersten Hobbyturnier, das im Rahmen der traditionellen Sportwoche in Hausen vor der Höhe ausgerichtet wird, geht es sportlich nur um die Ehre. Den Preis, 30 Liter Bier, gewinnt dagegen die Mannschaft, die den Flüssigkeitshaushalt am häufigsten auffüllt. Der sportliche Ehrgeiz ist dennoch groß unter den fünf Teams.
„Ich finde es ganz toll, mal mit durchmischten Mannschaften zu spielen und sich auch gegen Ältere ausprobieren zu können“, freut sich der 15-jährige Thomas über das Hobbyturnier. Schließlich kann der B-Jugendliche aus Schlangenbad auf diese Weise gemeinsam mit Freunden aus Kiedrich in einer Mannschaft kicken. Gegen das Team der Kerbegesellschaft Niedergladbach haben die Jugendlichen jedoch einen schweren Stand. „Das ist was anderes, gegen Ältere zu spielen, körperlicher und auch von der Schnelligkeit des Spiels her“, stellt Thomas nach seinem ersten Einsatz fest. Dass sich das Team der Kerbegesellschaft Niedergladbach in seinem Auftaktspiel durchsetzt, hätten deren Mitglieder nicht alle erwartet.
„Ich bin überrascht, aber Erfahrung zahlt sich aus. Wir haben eine Zeit lang jeden Samstag auf dem Bolzplatz gespielt, deshalb sind wir ein bisschen eingespielt“, urteilt Felicia Zuber, die als einzige Frau an dem Turnier teilnimmt. Die fünfte Mannschaft, die sich den Namen Dynamo Tresen gegeben hat, trifft sich wiederum einzig und allein für diese Veranstaltung. Ein auf seinem Trikot als Frauenbeauftragter ausgewiesener Spieler ist gar eigens vom Studium aus Bayern angereist. „Wir hatten auch schon mal Spielerinnen dabei. Es kommt immer darauf an, wer gerade Zeit hat“, erläutert der ursprünglich aus Bad Schwalbach stammende Kevin Scheibe. „Das Team gibt es seit 2015. Bis jetzt haben wir immer am Ende der Jugendwoche gespielt“, ergänzt Nils Arlt, der als Chancentod aufläuft.
Viele Gäste beim traditionellen Schnitzelessen
Von der Veranstaltung des Jugendfördervereins Schlangenbad haben sich die Veranstalter zu dem neuen Element der Sportwoche inspirieren lassen. „Es gibt ja auch einige Leute in der Gemeinde, die gern gegen den Ball treten, ohne in einem Verein zu spielen“, erläutert Turnierleiter Karl-Heinz Laufer. Da im Verlauf der Veranstaltung ohnehin sieben Tage lang Grill, Getränkestand sowie Hüpfburg aufgebaut sind und die Küche auf Gyros, Spießbraten und Burger eingerichtet ist, bietet es sich an, das Turnier am Samstag für zusätzliche Gäste zu öffnen.
Diese kommen auch gerne zum traditionellen Schnitzelessen am abschließenden Sonntag, an dem sich die Gastgeber im Finale im Elfmeterschießen gegen den Sportverein Hallgarten durchsetzen, der in der nun beginnenden Saison eine Klasse höher in der Gruppenliga spielt. „Wir haben eine gute Vorbereitung gehabt. Ich finde, die Spieler sind fitter geworden“, freut sich Karl-Heinz Laufer. Am Ende dieser Saison würde die Spielgemeinschaft Schlangenbad dem Finalgegner daher gerne in die Gruppenliga folgen.