Um die Knolle mit dem großen Potenzial, die Kartoffel, drehte sich alles beim Kartoffelfest in Hausen vor der Höhe.
Von Jennifer Lenhard
Heutzutage ein seltenes Vergnügen für Kinder: Kartoffeln einsammeln auf einem Feld bei Hausen vor der Höhe.
(Foto: Martin Fromme)
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HAUSEN - „Das Fest ist immer einen Besuch wert und vom Wetter lassen wir uns nicht beeindrucken“, sagt Ingrid aus Bad Schwalbach lachend und mit einem Regenschirm in der Hand. Sie kommt mit ihrer Familie seit 14 Jahren zum Hauser Kartoffelfest – und das bei Wind und Wetter.
Bei vorerst wolkenfreiem Himmel dient die Acker- und Wiesenfläche neben der Landstraße zwischen Hausen und Fischbach als Festgelände, auf dem sich nicht nur Hauser Bürger, sondern Gäste aus dem gesamten Rheingau-Taunus-Kreis und Wiesbaden tummeln. „Es ist toll, dass sich über die Jahre neue Freundschaften entwickelt haben und keiner lange alleine bleibt“, erzählt Ingrid. Und trotz des leider durchwachsenen Wetters, das einige Regenschauer bereithält, lässt sich niemand abschrecken und der Platz füllt sich zusehends.
Ökumenischer Gottesdienst eröffnet das Fest
„Wir danken allen freiwilligen Helfern für ihre Arbeit während des Festes", sagt Kai Lückoff, Vorstandsmitglied der Hauser Kerbegesellschaft (HKG). Gemeinsam mit den anderen Hauser Vereinen organisierte die HKG den Tag und stellte ein vielfältiges Programm auf die Beine. Los geht das Kartoffelfest mit einem ökumenischen Gottesdienst im Zelt, an dem jeder teilnehmen kann.
Während im Zelt gesungen wird, öffnen die verschiedenen Stände und Zelte auf dem Gelände und bieten den Gästen besonders kulinarisch so einiges. Mit Kartoffelpuffern, Knödeln, Pellkartoffeln, Bratkartoffeln, Kartoffelecken und Pommes frites wird das ganze köstliche Potenzial der Knolle aufgetischt. Dazu gibt es neben einem passenden Dip unter anderem selbst geräucherte Forelle, Bratwürste, Tafelspitz, Lachs und Wurst aus der Region. Fast schon Tradition des Festes: Der Kuchenstand ist vor der eigentlichen Kaffeezeit ausverkauft, und das obwohl etwa 60 Kuchen von Hobbybäckern aus dem Ort gebacken und gespendet wurden.
Für ländliches Flair und besonders leuchtende Augen bei den kleinen Besuchern sorgen die Traktorfahrten von Helmut Dick durch das Hauser Tal und der Streichelzoo von Schäfer Bernhard Sygulla, der jedes Jahr das Fest bereichert. Auch ein Eiswagen und die traditionelle Ausstellung der Oldtimer-Traktoren erfreuen die Besucher. Einen weiteren Höhepunkt bilden zwei kleine Gallowayrinder, die teilweise lautstark zur ausgelassenen Stimmung des Kartoffelfestes beitragen, die vor und hinter den Ständen herrscht. Trotz Stress und dunklem Himmel lässt sich keiner auf dem Fest den Spaß nehmen. Das Kartoffelfest ist nicht nur für die Gäste eine tolle Gelegenheit zusammenzukommen, sondern es stärkt auch die Gemeinschaft der Hauser Vereine, die sich während des Tages mit Rat, Tat und Spaß zur Seite stehen.
„Doch bedauerlich ist, dass der Sturm in der Nacht nach dem Fest einige Schäden an den Zelten und der Ausstattung hinterlassen hat“, erzählt Lückoff am nächsten Morgen. Diese werden aber bis zum nächsten Jahr wieder repariert und einsatzfähig sein, wenn es zum 17. Mal heißt: „Auf geht’s zum Kartoffelfest!“