Die Kirche Maria Königin in Niederseelbach war die zweite Station der Aktion „Schlüsselmusik“
Von Gerhard Dubinyi
Die Mitsingtour macht Station in Niedernhausen. Die vier Liedermacher singen mit den Besuchern in der Kirche Maria Königin.
(Foto: Udo Mallmann/AMP)
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NIEDERNHAUSEN - Gemeinsames Singen prägt. Deshalb haben sich über 200 Besucher in der Kirche Maria Königin in Niedernhausen getroffen und gemeinsam zur kirchenweiten Aktion „Schlüsselmusik“ gesungen. Niedernhausen war die zweite von fünf Stationen, bei der moderne Lieder von Autoren, die allesamt aus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau stammen, vorgetragen wurden.
Die Liedermacher waren die Pfarrer Clemens Bittlinger, Eugen Eckert, Fabian Vogt und Miriam Küllmer-Vogt. Unterstützt wurden sie von einer Band, in der David Plüss das Keyboard, Raphael Wolf das Saxofon und David Kandert Percussions-Instrumente spielten. Die Liedermacher, wie auch Clemens Bittlinger, wechselten sich zu dem an der Gitarre ab.
Nicht nur Pfarrer sondern auch Botschafter
Clemens Bittlinger ist nicht nur Pfarrer, Musiker und Sänger, sondern auch Botschafter. Er unterstützt als bundesweiter, musikalischer Botschafter die Christoffel-Blindenmission. Deren Arbeit wurde an einem Informationsstand auf der Veranstaltung erklärt.
Es war im Grunde ein Fest des Glaubens, bei dem zahlreiche, bekannte und weniger bekannte Weisen aus dem hessischen Liederbuch gespielt und gesungen wurden. Wie in einem anfänglichen Liedtext bereits ausgedrückt, vermittelten die evangelischen Musiker mit ihrem tollen Sound ein Gefühl von: „In dir wohnt Lebendigkeit.“ Besucher standen auf, sangen und klatschten mit.So sangen sie „in dir wohnt Gerechtigkeit.“ Dabei wurde für jeden klar: „Du bist, wie du bist.“
Nach Ansicht der Organisatoren tut Musik gut und macht die Seele frei. Sie berührt auf geheimnisvolle Weise etwas im Menschen. So prägt sie auch Generationen und Milieus, die Kultur und die Religion. So heißt es in einem Liedvers: „Wir sind zusammengewachsen, wie Zweige aus einem Stamm und unser Stamm heißt Christus.“
Immer wieder wurde in den Liedern an mehr Gemeinsamkeit appelliert. Sie findet sich zum Beispiel im gemeinsamen Mitsingen der Nationalhymne bei Fußballspielen wieder. Ob Christus oder Gott, sie zogen sich wie ein roter Faden durch das Liedgut, denn es war klar: „Gott hat meinen Ruf gehört und mir ein Lied geschenkt.“
Neben Swing wurden verschiedenste Musikrichtungen eingeschlagen. Hier führte das Saxofon die Melodie und alle sagen „Meine Seele swingt, wenn mein Lied bis in den Himmel klingt.“ Locker und frei ertönte immer wieder das Halleluja und „Glaube braucht Lieder, um kraftvoll zu sein.“
Die therapeutische Kraft der Musik wurde in der Geschichte klar, in der einem armen Mann die Harfe geraubt wurde. Er habe gesagt, das Instrument sei gestohlen, aber die Musik könne man ihm nicht nehmen. Wie beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 2001 in Frankfurt wurde auch bei der Aktion „Schlüsselmusik“ der Liedtext „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ gesungen. Es sollte daran erinnern, dass 2021 der Ökumenische Kirchentag in Frankfurt abgehalten wird, den unter anderem Liedermacherin Miriam Küllmer-Vogt vorbereitet.