Hessens Innenminister Peter Beuth besucht das Niedernhausener Freibad
Von Marion Diefenbach
Hessens Innenminister Peter Beuth, Niedernhausens Bürgermeister Joachim Reimann und Schwimmbadbetriebsleiter Giuseppe Mannino (von links) beim Ortstermin im Freibad. Foto: wita/Mallmann
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NIEDERNHAUSEN - Mehr als ein Viertel der Schwimmbäder in Deutschland mussten seit der Jahrtausendwende aus Geldmangel schließen. Deshalb hat das Land Hessen nach dem Hallenbad-Investitionsprogramm „HAI“ nun das Schwimmbad-Investitions- und Modernisierungsprogramm (SWIM) aufgelegt, mit dem der Erhalt und die Modernisierung von Schwimmbädern gefördert werden sollen.
Ab 2019 stehen dafür über fünf Jahre finanzielle Mittel von jährlich insgesamt zehn Millionen Euro zur Verfügung, die Kommunen und freie Träger bis zur Höhe von 30 Prozent der Kosten ihres Vorhabens beziehungsweise bis einer Million Euro beantragen können.
Bauamtsleiter erklärt Prioritätenliste
Vor diesem Hintergrund besuchte der zuständige Hessische Minister des Innern und für Sport, Peter Beuth (CDU), auf Einladung von Bürgermeister Joachim Reimann (CDU) zur Begutachtung das Niedernhausener Waldschwimmbad. Denn im Waldschwimmbad stehen größere Sanierungen an. Die Gemeinde schießt laut Reimann jährlich etwa 600 000 Euro für den Betrieb zu, mit denen das trotz Einnahmen von etwa 200 000 Euro bestehende Defizit ausgeglichen wird und dringende Reparaturen durchgeführt werden. Das reicht für die anstehenden Arbeiten aber nicht aus. Das 1976 erbaute Freibad auf einem Areal von 18 700 Quadratmetern wurde 2017 von 66 000 Menschen besucht, in diesem Jahr sind es schon jetzt 66 700. Bauamtsleiter Marco Grein erklärte die Prioritäten des Bauvorhabens: vor allem die „Beckenköpfe“, also die Umrandungen, und die Schwallwasserableitung, danach technische Neuerungen im Sanitärgebäude. Beim anschließenden Rundgang erläuterte Schwimmbadbetriebsleiter Giuseppe Mannino unter anderem, dass am Einstieg zum Kinderbecken Fugen undicht würden, weil das Wasser im Sommer die Fliesen unterwandere und sich im Winter dort Eis bilde. Abplatzungen habe man bereits abgeschliffen und mit Mörtel ausgeglichen.
Auch der Beckenkopf des großen Schwimmerbeckens müsse ab 50 Zentimeter unter der Wasseroberfläche saniert und mit einer neuen Ablaufrinne versehen werden. Betroffen seien auch die jeweiligen Anschlussbereiche. Der Ausbau müsse vor und nach der Saison sowie aus energetischen Gründen so erfolgen, dass die vorhandene Plane weiter benutzt werden könne.
Standard aus den 70er Jahren
„Ein Teil der oberen Toiletten ist schon erneuert worden, aber der Standard entspricht eben dem der 70er Jahre“, erklärte Mannino. Gleiches gelte für die Duschen, die mit natürlicher Belüftung versehen und nach Geschlechtern getrennt werden sollen. „Im Lagerraum des Sanitärgebäudes tropft ständig Wasser von der Decke und steht dort überall am Boden. Dem derzeit völlig verbrannten, aber schon gedüngten Rasen fehlt allerdings nur etwas Regen“, weiß der Betriebsleiter.
Beuth bezeichnete das Bad als „hoch attraktiv, gut angenommen und gepflegt, wenn auch mit Mängeln behaftet“. Planungsbeginn der Sanierungen kann laut Reimann, der eine „gewisse Wahrscheinlichkeit“ für den Landeszuschuss sieht, 2020 sein.