Niedernhausener entwickeln in Themenworkshops Maßnahmen zur Bereicherung der Integrationsarbeit in den Bereichen Sprache und Bildung.
Von Nicole Suckert
Editorin Zentraldesk
Das Engagement ist in Niedernhausen bereits da.
(Archivfoto: Jutta Buchwald)
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NIEDERNHAUSEN - „Das sind einfach Niedernhausener“, sagt Marie-Sophie Guntram vom Düsseldorfer Imap-Institut, als sie ihren Blick am Mittwochabend durch den Ratssaal der Gemeinde streifen lässt. An die 20 Menschen verschiedenen Alters haben sich unabhängig von Parteizugehörigkeit oder Beruf in kleinen Gruppen zusammengefunden, um im Rahmen des ersten Workshops nach der Integrationskonferenz im März konkrete Maßnahmen zur Bereicherung der Integrationsarbeit in den Bereichen Sprache und Bildung herauszuarbeiten.
Verbesserungen nötig und möglich
Seit Jahren engagieren sich Ehrenamtliche, größtenteils im Netzwerk Fluchtpunkt organisiert, im Bereich Integrationsarbeit. „Trotzdem gibt es nach wie vor Bereiche, in denen Verbesserungen nötig sind und auch möglich wären“, erklärt Stefanie Langenkamp, Integrationsbeauftragte der Gemeinde Niedernhausen.
Nachdem bei der Integrationskonferenz der Ist-Stand erhoben und mithilfe der Prozessbegleitung in Form des Imap-Instituts ausgewertet wurde, soll nun in drei Themenworkshops auf bereits formulierte Ziele hingearbeitet werden. Maßnahme, Zeitraum, die Rolle der Gemeinde und mögliche andere Akteure für die Ziele sollen festgesetzt werden.
Ein Nachmittagsbetreuungsangebot für Kinder mit Migrationshintergrund zu schaffen, lautet eines der Ziele des Workshops mit dem Schwerpunkt „Sprache und Bildung“. Außerdem sollen Erwachsene oder Jugendliche als Tandem-Sprachpartner zum Einsatz kommen. Bei Vereinen sollen Anfragen bezüglich einer Unterstützung als Freizeitbetreuer gestellt werden. So sollen momentane Freizeitbetreuer entlastet werden. Bei Kindern und Jugendlichen stiegen mit zunehmendem Alter die Energie und der Bewegungsdrang, erklärt Karin Hänsch, Sprachkoordinatorin bei Fluchtpunkt. Das koste die Betreuer Kraft.
Ein Sprachcafé soll als Treffpunkt dienen und Möglichkeit des Spracherwerbs vor, während und nach den Sprachkursen bieten. Räumlichkeiten in der Panoramastraße in Königshofen könnten hierfür genutzt werden, es hänge lediglich noch an Formalia, erklärt Bürgermeister Joachim Reimann (CDU).
Das Angebot von Sprachkursen, besonders für Mütter, soll ausgebaut und erweitert werden. Hier ist eine Kinderbetreuung während der Kurse angedacht. Eine überkommunale Bündelung soll dafür sorgen, dass auch bei sinkendem Bedarf Sprachkurse stattfinden können, da sie quasi zusammengelegt werden.
Ein Dolmetscherpool für die Kitas und sonstige Angelegenheiten soll eingerichtet werden und zum Beispiel beim Übersetzen schulischer Formulare helfen.
In den kommenden Workshops sollen am Dienstag, 28. Mai, der Themenbereich „Kultur, Soziales, Wohnen und Ehrenamt“ und am Dienstag, 18. Juni, der Themenbereich „Arbeit und Beruf“ behandelt werden. Die Workshops beginnen je um 19 Uhr im Ratssaal der Gemeinde.