„ihnen leuchtet ein Licht“: Die Hospizstiftung Idsteiner Land will ein stationäres Hospiz in Idstein bauen. Dazu erhält sie Unterstützung von der Stadt Idstein.
Von Beke Heeren-Pradt
Bezirksredakteurin (Sitz: Idstein)
Viel Licht, Luft und Grün rund um das „Hospiz im Ahrtal“ – so oder ähnlich stellt sich die hiesige Hospizstiftung auch ein Idsteiner Hospiz vor.
(Foto: Ahrtal-Hospiz)
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IDSTEINER LAND - „Als Bürgermeister der Stadt Idstein, aber auch persönlich begrüße ich die Pläne der Hospizstiftung Idsteiner Land sehr, in Idstein ein stationäres Hospiz zu bauen“, sagt Christian Herfurth (CDU). Und Idsteins Bürgermeister berichtet, dass der Magistrat der Stadt mittlerweile einstimmig beschlossen habe, das Hospiz-Projekt der Hospizstiftung Idsteiner Land „umfänglich“ zu unterstützen. Was das im Einzelnen bedeute, darüber müsse noch mit den Beteiligten der Stiftung verhandelt werden. Dennoch führt Herfurth aus, dass die Stadt einen konkreten Standortvorschlag mit Grundstück habe. Es komme jetzt noch darauf an, dass die Verwaltung in eingehenden Gesprächen mit der Hospizstiftung die „baulichen Bedarfe“ und Anforderungen an ein Grundstück für den Bau eines stationären Hospizes ausloten und definieren müsse.
Standortzusage der Stadt ist Basis der Planungen
„Die Zusage der Stadt Idstein ist die Basis dafür, dass wir weiter in die Planungen für das Hospiz einsteigen“, sagt Doris Ahlers, Vorsitzende des Stiftungsbeirates der Hospizstiftung, der seit dem vergangenen Sommer dem Thema Hospiz neue Impulse gegeben hat. Die 2019 gegründete Stiftung des Vereins Hospizbewegung Idsteiner Land konnte wegen der Kontaktbeschränkungen im vergangenen Corona-Jahr mit ihren Aktivitäten nicht wie geplant loslegen und startete deshalb erst in diesem Sommer. „Wir bauen ein Hospiz“, gaben die Mitglieder des Beirats dem großen Projekt einen neuen, ganz konkreten Titel.
Seitdem sind sie unterwegs auszuloten, wie das bisher theoretische Vorhaben tatsächlich zu einem realen „Haus zum Abschiednehmen“ werden kann. Neben einem Grundstück braucht es vor allem Geldgeber, die die notwendigen umfangreichen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen, um ein solches Haus zu bauen. Der seit 20 Jahren bestehende Verein Hospizbewegung im Idsteiner Land hat dafür ganz bewusst die Form einer Stiftung gewählt, die es möglich macht, auch umfangreichere Zustiftungen verhältnismäßig einfach für das Projekt einzuwerben.
SPENDEN
Die Idsteiner Zeitung unterstützt mit der Spendenaktion „ihnen leuchtet ein Licht“ in diesem Jahr den Verein „Hospizbewegung im Idsteiner Land“. Bei Spenden tragen bitte Sie bitte als Kennwort „Idstein“ ein.
Möchten Sie eine Spendenquittung, dann geben Sie Ihre Adresse auf der Überweisung an, damit sie Ihnen zugeschickt werden kann. Bei Beträgen bis 200 Euro erkennt das Finanzamt den Einzahlungsbeleg als Quittung an.
Für den Bau werde ein Investor gebraucht, für den Betrieb des Hauses ein professioneller Betreiber, der fachkundig ist, eine solche personalintensive Einrichtung zu managen. Die Hospizstiftung ist sowohl mit potenziellen Investoren, als auch mit verschiedenen Organisationen und Verbänden, die als Betreiber infrage kämen, im Gespräch.
Die Idsteinerin Margret Wernig-Klinghardt hat sich gegenüber der Hospizstiftung dazu geäußert, wie sie sich ein Hospiz für Idstein vorstellt, in dem es um die palliative Versorgung von Patienten an ihrem Lebensende geht. Sie greift dabei auf die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „palliativ“ zurück. Denn das Wort kommt von „pallium“, dem lateinischen Begriff für Mantel. Die Sterbenden sollten auf ihrem letzten Weg „ummäntelt“ werden, Abschied nehmen können ohne Schmerzen, ohne Angst, ohne Atemnot – und im Kreise ihrer Angehörigen, legt Wernig-Klinghardt dar. „Ein luftiges und lichtdurchflutetes Haus mit breiten hellen Fluren, ein Haus, in dem sich die Zimmer um ein lichtes Zentrum gruppieren mit Balkonen, Gartenzugang, Innenhof oder Dachterrasse – mit kurzen Wegen ins Freie“, beantwortet Wernig-Klinghardt die Frage nach ihrer Vorstellung von einem zukünftigen Idsteiner Hospiz.
Auch die Mitglieder des Stiftungsbeirats machen sich Gedanken darüber, wie ein Idsteiner Hospiz, das für alle Bürger des Idsteiner Landes zur Verfügung stehen soll, denn aussehen könnte. Dafür schauen sie sich bestehende Hospize auch in der weiteren Umgebung an, so beispielsweise das 2015 eröffnete Ahrtal-Hospiz in Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Gemeinde Hünstetten will unterstützen
Die Planungen für das Idsteiner Hospiz sehen ein Haus mit acht bis zehn Plätzen vor, das so auf einen Flächenbedarf von rund 1200 Quadratmeter käme. Wichtig ist dem Stiftungsbeirat, dass den Patienten auch gestalteter Außenraum (Balkon, Terrasse, Garten) zur Verfügung steht. Rund 200 Menschen könnten in einem Hospiz dieser Größe pro Jahr auf ihrem letzten Weg begleitet werden.
Auch der Bürgermeister der Gemeinde Hünstetten, Jan Kraus (Hünstetter Liste), begrüßt das Projekt der Hospizstiftung. Die Gemeinde wolle das Projekt gerne unterstützen und dazu mit den Verantwortlichen der Stiftung ins Gespräch kommen, erklärte Kraus.