Aktionstag klärt über Gefahren des Alkoholkonsums auf
In der Niedernhausener Theißtalschule setzten sich Jugendliche mit den Gefahren des Alkoholkonsums auseinander und lernten, dass es für gute Partystimmung keinen Rausch braucht.
Von Yasemin Heil
Melanie Zeinali (2. v. r.) hält mit den Schülern der Theißtalschule Möglichkeiten der Suchtprävention auf Plakaten fest.
(Foto: wita/Mallmann)
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NIEDERNHAUSEN - Absturz am Wochenende. Ganz klar: Alkohol ist das Genussmittel Nummer eins bei Jugendlichen und ist von einer guten Party nicht mehr wegzudenken. Ohne Alkohol geht gar nichts, schon gar keine tolle Party. Für gute Stimmung nimmt man doch gerne den einen oder anderen Kater am nächsten Tag in Kauf. Oder etwa nicht?
Das Konzept besteht aus vier Bausteinen
Mit dem Projekt „It’s not hard to drink soft!“ möchte die Theißtalschule Niedernhausen im Rahmen der hessenweiten Aktionstage des Programms „HaLT – Hard am Limit“ ihre Schüler vom Gegenteil überzeugen und sie an einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol heranführen. Gemeinsam mit dem Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe des Rheingau-Taunus-Kreises teilt die Schulleitung den Aktionstag in vier Bausteine auf.
Der Baustein „Informativ“ soll die Schüler über die gesundheitlichen Auswirkungen des Alkoholkonsums informieren und sie auf Rauschzustände und schädliche Wirkungen aufmerksam machen. Zudem sammeln die Jugendlichen im Baustein „Präventiv“ Fakten rund um das Thema „Sucht“. Fragen wie: „Wie rutsche ich in eine Sucht herein?“ und vor allem: „Wie entkomme ich einer Sucht wieder?“, werden hier durch die Vermittlung spezieller Strategien beantwortet. „Alternative Rauscherlebnisse“ sind das Thema des dritten Bausteins mit dem Namen „Protektiv“. Die Schüler sammeln Ideen, um sich zu schützen und lernen, die Risiken des legalen Suchtmittels besser einzuschätzen. Im letzten Baustein wird zunächst die Funktion von Alkohol auf einer Party erörtert und unter dem Schlagwort „Kreativ“ eine fiktive Party geplant, auf der man auch ohne Alkohol viel Spaß haben kann.
Da ein einziger Aktionstag nicht ausreichen würde, um alle Bausteine zu durchlaufen, erarbeiten die Schüler in kleinen Gruppen einen gewählten Baustein. Ihre Ergebnisse halten sie auf selbst gemalten Plakaten fest, die später für eine Ausstellung aufgehängt werden. Ausgestattet mit einem Fragebogen durchlaufen die Schüler diese Ausstellung am Ende des Aktionstages und informieren sich so über die Ergebnisse der anderen Gruppen.
Melanie Zeinali vom Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe für den Rheingau-Taunus-Kreis weiß, wie schwer es ist, Jugendliche trotz eines abwechslungsreichen Konzeptes für solch einen Aktionstag zu begeistern. „Um wirklich jedem Schüler einen Zugang zu dem Projekt zu ermöglichen, versuchen wir, verschiedene Zugangsebenen anzubieten“, erklärt sie. So falle es manchen Schülern leichter, Informationen eigenständig zu erarbeiten, während es anderen wiederum ein sicheres Gefühl gebe, in der Gruppe über das Thema zu sprechen. „Vor allem aber möchten wir die Schüler nicht bloß mit langweiligen Informationen zutexten.“ Das Konzept des Suchthilfezentrums überzeugt. Schulleiterin Gabi Sobota ist froh, einen solchen Tag ausrichten zu können: „Wir engagieren uns viel in Sachen Prävention und Aufklärung. Ein ganzer Aktionstag bietet eine besondere Gelegenheit, die wir gerne wahrnehmen.“ Und auch die Schüler sind der Meinung, eine Menge mitnehmen zu können. Sie wünschen sich einen weiteren Aktionstag, bei dem vor allem die Auswirkungen von Drogen im Allgemeinen thematisiert werden.