Schüleraustausch zwischen Idstein und Avignon besteht seit zehn Jahren
Von Marion Diefenbach
Die französischen (im Vordergrund) und deutschen Austauschschüler und ihre Lehrer stellen sich nach dem Empfang zum Gruppenbild auf. Foto: wita/Mallmann
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IDSTEIN - Schlagartig füllte sich der Saal des Alten Amtsgerichts, als etwa 30 französische und 31 deutsche Schüler und Schülerinnen im Alter zwischen 14 und 15 Jahren hereinströmten. Auch die beiden begleitenden Lehrerinnen aus Avignon sowie Simone Brauner und Wolfgang Pauker, Französischlehrer an der Pestalozzischule Idstein (PSI), gehörten zu den Gästen des Empfangs. Außerdem waren für den Idsteiner Magistrat Felix Hartmann, Karl-Wilhelm Höhn und Matthias Neibig gekommen. „Um die Wertschätzung zu zeigen, die wir dieser Austauschbeziehung der Schulen entgegenbringen,“ wie Idsteins Bürgermeister Christian Herfurth (CDU) in seiner Begrüßungsansprache sagte. Simone Brauner übersetzte seine Rede Satz für Satz ins Französische.
Denn die Idsteiner Pestalozzischule und das Lycée René Char in Avignon feiern in diesem Jahr das zehnjährige Bestehen ihrer Austauschbeziehung. Damit sei nicht nur die Möglichkeit verbunden, sich gegenseitig und die Kultur des jeweils anderen besser kennenzulernen, auch wenn man sich nicht unähnlich sei, sagte Herfurth. Sondern damit sei auch die Entstehung freundschaftlicher Beziehungen verbunden. Letztere seien gerade heute bei all den Diskussionen über die Probleme in der Europäischen Union (EU) von besonderer Bedeutung. Schließlich habe sich die deutsch-französische Freundschaft erst in den vergangenen Jahren stark entwickelt und aus ehemaligen Erzfeinden seien Freunde geworden.
Schokoladenpräsent für die Gäste
Der Bürgermeister erinnerte daran, dass Konrad Adenauer und Charles de Gaulle diese Freundschaft 1963 im Elysée-Vertrag festhielten. Die Pendants dieses Politikerpaares seien heute Angela Merkel und Emmanuel Macron, die diese Freundschaft weiter pflegten. „Eure und meine Generation ist ausschließlich im Friedenszustand aufgewachsen und ich hoffe, Ihr lernt auch nie etwas anderes kennen“, fügte Christian Herfurth hinzu.
Die französischen Schüler und Schülerinnen, die den Tag in Mainz verbracht hatten, wirkten zwar teilweise etwas erschöpft, spendeten jedoch der Erklärung des Idsteiner Bürgermeisters viel Beifall. Idstein habe nicht nur das Schloss, viel Fachwerk und eine wunderschöne Altstadt zu bieten, sondern auch das hervorragende Wetter sei extra bestellt worden, so der Bürgermeister. Herfurth wies darauf hin, dass er selbst vor 26 Jahren an der PSI sein Abitur abgelegt habe. Seine Bemerkung, man könne es also zu etwas bringen mit einem Abschluss an dieser Schule, löste freundliche Belustigung aus.
Zum Abschluss der kleinen Feier hatte man für die Gäste ein kleines Schokoladenpräsent mit „süßen Küssen“ aus Idstein vorbereitet. Sie wurden aufgefordert, aus Anlass des runden Geburtstages der Partnerschaft jeweils einen Eintrag im Gästebuch der Stadt zu hinterlassen. „Alle sollen sich eintragen – das ist wichtig für die Historiker in 100 Jahren!“, schloss Herfurth.