Naturimker Herber Schart aus Oberauroff verkauft regionalen Honig

Die Bienen von Naturimker Herbert Schart leisten mit dem Bestäuben der Blüten einen wichtigen Beitrag für viele weitere Lebensmittel wie Obst und Gemüse. Foto: Julia Kleiner
OBERAUROFF - Hohe Aufmerksamkeit ist gefordert – zur eigenen Sicherheit. Wie aus dem Nichts schießen die weißen Golfbälle durch die Luft und, wenn man einen Moment nicht richtig aufpasst, können diese den ein oder anderen blauen Fleck hinterlassen.
Der Walsdorfer Golfplatz ist gerade im Sommer ein gern besuchter Ort. Doch das weitläufige Gelände dient nicht nur dem puren sportlichen Vergnügen: Es ist das Zuhause von unzähligen Bienen, die unter der Obhut von Naturimker Herbert Schart ihrer „Arbeit“, der Honigproduktion, nachgehen können. Der Golfplatz, der zunächst als eher ungewöhnlicher Standort erscheinen mag, biete die optimalen Lebensbedingungen für die Insekten, erklärt der Naturimker. Die Wiesen sind voller kleiner Blüten, die angrenzenden kleinen Wassergräben des Golfplatzes dienen als Wasserquelle. Hinzu kommen zwei große blühende Kirschbäume, die nicht einmal zehn Meter von dem Bienenstock entfernt stehen.
Bienenwabe kann sehr vielfältig sein
Von früh morgens bis spät in den Abend hinein verlassen seine Bienen immer wieder ihre Nisthöhle, um in der Natur nach Nektar und Pollen zu suchen. Sind die Bienen fündig geworden, bringen sie ihre ergatterte Beute zurück zu ihrem Stock. Besonders erstaunlich: die Vielfältigkeit einer einzigen Bienenwabe. Das aus Bienenwachs errichtete Wabengebilde bestehe aus vielen sechseckigen Zellen und diene sowohl als Sammelplatz für den eingetragenen Nektar, als auch als Aufzuchtstelle für die jungen Bienen, erklärt Schart.
SERIE
In der Serie „Regionale Produkte“ werden sechs Direktvermarkter aus dem Idsteiner Land und Umgebung vorgestellt.
Regionale Produkte Erkennen
Laut der sogenannten Honigverordnung, die durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft erlassen wurde, muss bei Honig das Ursprungsland angegeben werden. Auf Honigmischungen aus mehr als einem Ursprungsland kann stattdessen jeweils eine der folgenden Angaben gemacht werden: Mischung von Honig aus EU-Ländern, Mischung von Honig aus Nicht-EU-Ländern, Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern.
Das Gütesiegel „Echter Deutscher Honig“ des deutschen Imkerbundes darf von Imkern verwendet werden, die den Auflagen des Imkerverbundes entsprechen. Zum Beispiel darf der Honig nur in Deutschland produziert sein. Er darf nicht wärmebehandelt werden und es dürfen keine weiteren Zutaten beigemischt werden. Einige Lebensmittelmärkte führen bereits Honig mit dem Gütesiegel.
Direktvermarkter haben die Bienen meistens auch in der Region untergebracht. Man hat die Möglichkeit, sich die Bienenstöcke und Honigproduktion zeigen zu lassen.
Regionale Produkte Erkennen
Laut der sogenannten Honigverordnung, die durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft erlassen wurde, muss bei Honig das Ursprungsland angegeben werden. Auf Honigmischungen aus mehr als einem Ursprungsland kann stattdessen jeweils eine der folgenden Angaben gemacht werden: Mischung von Honig aus EU-Ländern, Mischung von Honig aus Nicht-EU-Ländern, Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern.
Das Gütesiegel „Echter Deutscher Honig“ des deutschen Imkerbundes darf von Imkern verwendet werden, die den Auflagen des Imkerverbundes entsprechen. Zum Beispiel darf der Honig nur in Deutschland produziert sein. Er darf nicht wärmebehandelt werden und es dürfen keine weiteren Zutaten beigemischt werden. Einige Lebensmittelmärkte führen bereits Honig mit dem Gütesiegel.
Direktvermarkter haben die Bienen meistens auch in der Region untergebracht. Man hat die Möglichkeit, sich die Bienenstöcke und Honigproduktion zeigen zu lassen.
Rund um den Bienenstock herrscht während der gesamten Flugzeit starker „Betriebsverkehr“: Hunderte Bienen landen in der Minute am Bienenstock, weitere Hundert machen sich gleichzeitig wieder auf den Weg. Trotzdem kommen sich die Bienen dabei nicht in die Quere. Problematisch wird es erst, wenn große Hindernisse, wie etwa wir Menschen, in der Einflugschneise des Bienenstockes stehen. Wenn man darauf achtet, nicht im Weg zu stehen, ist die Gefahr gestochen zu werden, sehr gering.
„Bienen haben generell keinen aggressiven Charakter“, erklärt der Imker. „Wenn sie stechen, dann nur aus der Not heraus, weil sie in ihrer Panik keinen anderen Ausweg sehen.“ In diesem Jahr sei sein Bienenvolk außerdem besonders wohlwollend – Schart ist bisher noch kein einziges Mal gestochen worden. Und das obwohl der Mensch die größte Bedrohung für die Bienen darstellt: Mehr als die Hälfte aller Bienenarten in Deutschland sind vom Aussterben bedroht.
Auflagen für Produktion sind geringer
Und damit nicht genug. In China, der „Weltmacht“ der Honigproduktion, leben die Bienen unter schlechten Bedingungen im Smog der großen Städte. Die chinesische Produktion unterliegt Auflagen, die bei Weitem nicht an die strengen deutschen Honigauflagen reichen. Dabei ist Deutschland einer der Honig-Hauptkunden Chinas. Als Naturimker warnt Schart vor solch einem importierten Honig. „Die Qualität des deutschen und des chinesischen Honigs lässt sich überhaupt nicht vergleichen. Dazu sind die Unterschiede der Lebensbedingungen zu extrem“. Schart appelliert daher an die Menschen, unbedingt zertifizierten „Deutschen Honig“ zu kaufen. Die Erzeugnisse seiner Golfplatz-Bienen sind im Gegensatz zu dem günstigeren Importhonig nicht im Einzelhandel zu finden, sondern ausschließlich auf den Märkten von „Idstein aktiv“, dem Idsteiner Weihnachtsmarkt und auf seinem Arche- Hof in Oberauroff. Dafür könne man sich, sagt der Naturimker, auf eine gute Qualität des Honigs und vor allem auf eine artgerechte Bienenhaltung verlassen.