Aufforstung als Ausgleich

Auf der Ausgleichsfläche bei Egenroth: Martin Hußmann, Volker Diefenbach, Walter Meißner (von links). Foto: Martin Fromme
HEIDENROD/BAD SCHWALBACH - Als gelungenes Beispiel einer interkommunalen Zusammenarbeit hat der Heidenroder Bürgermeister Volker Diefenbach die jetzt abgeschlossene Ausgleichsmaßnahme „Driescher“ gewürdigt. Dabei hatte die Gemeinde Heidenrod zum Ausgleich für die Rodung von zwei Waldflächen eine gemeindeeigene Fläche im Wald bei Egenroth wieder aufgeforstet.
Bei einem Besuch vor Ort führte Diefenbach seinem Bad Schwalbacher Amtskollegen Martin Hußmann sowie dem 1. Beigeordneten der Gemeinde Schlangenbad, Walter Meißner, den Erfolg vor Augen.
Die Kommunen Bad Schwalbach und Schlangenbad hatten 2017 die Bebauungspläne „Ober der Hardt“ und „Taunus Wunderland“ auf den Weg gebracht. Damit war die Rodung von etwa zehn Hektar Wald verbunden. Nach dem Naturschutzrecht muss dafür ein Ausgleich her – doch geeignete Flächen waren schwer zu finden. Bei einer finanziellen Ablösung hätten Bad Schwalbach und Schlangenbad zusammen 811 000 Euro zahlen müssen.
Deshalb gingen die kommunalen Gremien gern auf das Angebot der Heidenroder ein, den Ausgleich dort zu schaffen. Als Gegenleistung flossen 658 000 Euro in die Kasse der Gemeinde. Nach Abzug der Kosten bleibe ein Gewinn, so Diefenbach. In Heidenrod freilich war das Geschäft dennoch umstritten. Kritik kam vor allem aus der Landwirtschaft, die seit Längerem den zunehmenden Verlust von Ackerflächen beklagt.
Der Bürgermeister hebt indessen die „echte Naturaufwertung“ hervor. Das sei besser als nur ein finanzieller Ausgleich.