Warum die Stadt Bad Schwalbach ihre Freiwilligen Feuerwehren um einen weiteren Hauptamtlichen verstärkt.
Von Susanne Stoppelbein
Redaktion Rheingau-Taunus
Schlauchwirrwarr im Stützpunkt. Nach jedem Einsatz muss das Equipment gewartet, geprüft und gereinigt werden.
(Foto: Martin Fromme)
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BAD SCHWALBACH - Die Stadt hat zum 15. Januar einen zweiten hauptamtlichen Gerätewart eingestellt. Das berichtet Bürgermeister Markus Oberndörfer (SPD) aus dem Magistrat.
Der 44-jährige Sascha Schneider wird sich im Stützpunkt zusammen mit dem bisherigen Gerätewart Peter Ullmann um die umfangreichen Arbeiten kümmern, die dort anfallen – von der Wartung der Fahrzeuge über die Reparatur der eigenen Geräte bis hin zu Dienstleistungen für andere Wehren. So wird etwa das Atemschutzschutzzubehör aus Schlangenbad und Heidenrod in der Kreisstadt mitgewartet. Und auch Technik und Equipment in den Feuerwehrhäusern der Stadtteile werden vom Stützpunkt aus betreut.
Der zusätzliche Mitarbeiter solle nicht nur rechtzeitig eingearbeitet werden, bevor Ullmann spätestens 2023 altersbedingt ausscheide. Vielmehr werde dauerhaft ein zweiter Gerätewart benötigt, wie Stadtbrandinspektor Michael Lecke betont. Die Anforderungen seien in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, gibt Michael Ehresmann, der Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehren, zu bedenken. Er verweist auf komplexere Technik, höhere Standards und die Tatsache, dass der zahlenmäßige Mangel an Einsatzkräften durch immer anspruchsvollere Hilfsmittel ausgeglichen werden müsse. Zwar arbeiten auch zwei ehrenamtliche Gerätewarte auf Minijobs-Basis mit. Am Ende gelte es aber auch zu verhindern, dass die Aktiven durch eine noch höhere Belastung die Lust an ihrem Ehrenamt verlieren, zumal es zuletzt 20 bis 30 Prozent mehr Einsätze gegeben habe. Die Bad Schwalbacher Freiwillige Feuerwehr zählt stadtweit etwa 180 Aktive.
Schläuche und Atemschutzgeräte müssen nach jeder Nutzung gereinigt, geprüft oder repariert werden. „Alleine die prüfintensiven Dinge binden über 3000 Arbeitsstunden pro Jahr“, sagt Lecke. Weil zuletzt aufgrund der Erkrankung des bisherigen Gerätewartes vieles liegen geblieben war, habe man die Prüffristen schon bis an die Toleranzbereiche ausgereizt. Manches habe man extern vergeben müssen, um die Einsatzfähigkeit zu erhalten. Auch das habe einiges gekostet. Man habe versucht, mit Aushilfen Zeit zu überbrücken, und zuletzt ganz massiv bei der Stadt dafür geworben, dass die zusätzliche Stelle schneller als geplant besetzt wird.
BAUBEGINN NAHT
Der Magistrat hat in seiner jüngsten Sitzung den Auftrag für das Stahlskelett des neuen Feuerwehrgerätehauses in Hettenhain vergeben, das aus zwei Gebäudeteilen besteht. Wie Bürgermeister Markus Oberndörfer berichtete, rechnet man mit dem Baubeginn im März. Die Bauzeit werde mit etwa eineinhalb Jahren angesetzt.
Der Job als Gerätewart erfordere eine hohe fachliche Qualifikation, betont Lecke. Er muss sich beispielsweise auch beim Umgang mit Gefahrengut auskennen. Die Hauptamtlichen sind aufgrund ihrer Präsenz und Ausbildung zudem bei den meisten Einsätzen dabei. Und sie betreuen den jeweiligen FSJler, der seinen Arbeitsplatz im Stützpunkt hat.
Ebenfalls im Stützpunkt hat die Verwaltungsmitarbeiterin Celina Diefenbach ihr Büro, die sich bei der Stadt um den Bereich Feuerwehr kümmert. Auch sie eine aktive Feuerwehrfrau, die mit ausrücken und anpacken kann.