Klassiker, Balladen und Popsongs: Der Aarbergener Frauenchor „CantAare Femina“ sorgt in der Marienkirche in Lindschied für weihnachtliche Stimmung.
Von Kira Ernst
Die Frauen des Chors „CantAare Femina“ erfüllen mit ihren Stimmen die Lindschieder Marienkirche.
(Foto: Martin Fromme)
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LINDSCHIED - Auch in Lindschied wird es weihnachtlich. Passend dazu gibt es in der gut gefüllten Marienkirche ein kleines Adventskonzert. Chorleiter J. Hatch lässt am Klavier die ersten Töne erklingen und die Sängerinnen des Ensembles „CantAare Femina“ stimmen das Eröffnungslied an. Der Frauenchor aus Aarbergen präsentiert den Zuhörern eine bunte Mischung aus altbekannten, aber neuarrangierten Advents- und Weihnachtsliedern sowie Balladen und Popsongs.
Doch nicht nur musikalisch wird sich an diesem Abend auf die Weihnachtszeit eingestimmt, auch besinnliche Texte werden zum Besten gegeben. So leitet Ursula Glatzer, Vorsitzende des Frauenchors, den Konzertabend mit einem kleinen Gedicht ein: „Nimm schnell meine Hand, wandeln wir durch’s Weihnachtsland.“ Dass der Einladung zum Konzert so viele Gäste gefolgt sind, freut die Sängerin ganz besonders. Selbst in Lindschied wohnend, initiierte sie den Auftritt des insgesamt 14-köpfigen Ensembles, dessen Repertoire von Chorleiter J. Hatch arrangiert, einstudiert und auf dem Klavier begleitet wird. „Er schreibt uns die Lieder auf den Leib.“ Und so erklingen bekannte Weihnachtsklassiker wie „O du fröhliche“ oder adventliche Choräle wie „Es kommt ein Schiff, geladen“ in ganz neuem Gewand. Mal leise, mal laut, mal gefühlvoll, mal kraftvoll nutzen die Sängerinnen den Klangraum der Kirche und schnell wippen erste Köpfe und Füße der Zuhörer im Takt der Musik.
Dabei gelingt es den Sängerinnen, immer auch die Botschaft und den Inhalt der Lieder und Texte zu vermitteln. Eine Situation, in der sich wohl viele aus dem Publikum wiedererkennen, malt die Kurzgeschichte „Der Baum“ von Hanns Dieter Hüsch. Denn diese handelt von der Suche nach dem perfekten Weihnachtsbaum. Jedes Familienmitglied hat dabei natürlich eine genaue Vorstellung: „Der Baum muss aber…“. Und so wird die Einigung auf einen Christbaum zur weihnachtlichen Tortur. Zu schief, zu krumm, zu klein, zu groß, zu dürr, zu dick, wird jeder Baum abgelehnt bis kaum noch einer übrig ist. Dank des Rats einer kleinen Blautanne, die selbst schon verkauft ist, findet die Familie am Ende aber natürlich doch noch den perfekten Baum für sich. Am Ende bitten die Veranstalter dann noch um eine kleine Spende zugunsten des Chors und des Förderkreises Marienkirche Lindschied. Der Verein, der sich hauptsächlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert, unterhält die kleine Kirche seit 2009, aufgrund von Etatkürzungen des Bistums Limburg, zu großen Teilen selbst.
Jährlich seien um die 3000 Euro für den Erhalt der Kirche nötig, um unter anderem die Versorgung mit Wasser und Strom zu gewährleisten. Wie lange der Verein diese finanzielle Last noch stemmen könne, sei jedoch ungewiss. Und auch über die Zukunft des aktuell noch bestehenden Betreuungsvertrags mit der Pfarrgemeinde, den der Vorsitz des Vereins gerne verlängern würde, müsse noch entschieden werden. Daher warte Hans Felde, Vorsitzender des Förderkreises, nun erst einmal auf Antworten aus Bad Schwalbach und Limburg. Für Anregungen und musikalische Beiträge dieser Art sei er jedoch immer offen: „Wir stellen den Raum gerne zur Verfügung.“