Geo-Caching macht den Spaziergang über das Gelände der Bad Schwalbacher Landesgartenschau zum spannenden Erlebnis
Von Thorsten Stötzer
Gerlinde Ludwig (links) und Helga Scherer zählen Buchstaben fürs Lösungswort. Foto: wita/Martin Fromme
( Foto: wita/Martin Fromme)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
BAD SCHWALBACH - Manchmal gibt die Technik Rätsel auf. „Eigentlich müssten wir jetzt da durchschwimmen“, stellen Gerlinde Ludwig und Helga Scherer fest, als sie auf dem Rasen oberhalb des Kurpark-Weihers stehen. Dann entdecken sie die malerische Brücke. Das macht den Weg einfacher zum Schwalben-Pavillon, der nächsten Station beim Geo-Caching auf dem Gelände der Landesgartenschau.
Gilt Schwalben-Pavillon trotz Bindestrich als ein Wort? Die Frage ist wichtig für die beiden Besucherinnen, denn sie müssen die Wörter und dann die Buchstaben auf dem Text von Informationstafeln zählen. Jeweils einen Buchstaben tragen sie auf einem Formular ein. Das ergibt am Ende den Namen einer südamerikanischen Hauptstadt – wenn denn die Reihenfolge der zehn Buchstaben stimmt.
Die verschlungene Route zur Lösung weist in zwei Tälern ein Gerät mit dem Namen Garmin eTrex touch 35. Dieses Navigationsmittel mit GPS-Technik passt leicht in jede Grundschülerhand, und „Kinder haben oft eine schnellere Auffassungsgabe, was sie drücken sollen“, berichtet Simon Eller.
Der Bensheimer ermöglicht solche kleinen Geo-Caching-Abenteuer für private Kunden. „Das blaue Dreieck sind Sie“, sagt er zu Scherer und Ludwig und deutet auf das Display, auf dem zudem eine lila Linie auftaucht. Diese gibt die Richtung zu Schildern vor, auf denen dann die Buchstaben auszuzählen sind. Die beiden Frauen aus Breidenbach im Kreis Marburg-Biedenkopf betreten sodann Neuland: „Wir sind überhaupt das erste Mal in Bad Schwalbach“, erklären sie.
Geo-Caching haben beide bislang ebenfalls noch nicht ausprobiert. Aber das erste Erfolgserlebnis wartet an Schild 8 in Form des dritten Buchstabens im zwölften Wort. Ein D wird notiert, das geht selbst bei einer digitalen Schnitzeljagd noch per Filzschreiber. Eller hat die Tour lange im Vorfeld ausgearbeitet.
Jetzt folgt ein langer Spaziergang weit hinaus zum Golfhaus an die Gleise der Kurbahn. „Dein Tag im Taunus“ steht auf dieser Tafel. Das Navigationsgerät sendet eine Meldung, wenn ein Ziel erreicht ist, hält sich ansonsten jedoch mit Daten zurück. „Ich hatte gedacht, wir kriegen hier mehr Informationen, zum Beispiel wie weit es noch ist“, wundert sich Ludwig. Als allzu schwierig erweisen sich die Aufgaben letztlich aber nicht. Zurück zum Hauptmenü, ein neues Ziel wird angesteuert.
Nach sechs von zehn Buchstaben gönnen sich die beiden Oberhessinnen erst mal eine Mittagspause. Das ist auch im Sinne Ellers, der betont, dass „Spaß und Teambuilding“ und nicht der Ehrgeiz im Vordergrund stehen sollen, wenn er Geo-Caching bei Geburtstagen oder Firmen-Veranstaltungen organisiert.
In Bad Schwalbach führt der Weg letztlich nach Montevideo, der Hauptstadt Uruguays – so heißt das Lösungswort. Dass analoge Mittel mitunter gleichfalls helfen, bemerkt Scherer bald: Sollte das Garmin eTrex touch 35 schwächeln, kann ein Blick auf die Übersichtskarten an den Metallgitterzäunen nützlich sein.