Bad Schwalbach: Moderne und klassische Kompositionen beim Adventsabend der Opera Piccola in Sankt Elisabeth
Claudia Grundmann und Otto Mainz (Mitte) singen beim Adventskonzert der Opera Piccola „Von deiner Güt, o Herr". Foto: wita/Martin Fromme
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BAD SCHWALBACH - (rik). „Es ist für jeden Geschmack etwas dabei“, kündigte Romana Vaccaro zu Beginn des traditionellen Adventskonzerts der L’Opera Piccola an. Tatsächlich erwartete die Gäste in der voll besetzten Sankt Elisabeth Kirche diesmal ein ganz besonders abwechslungsreiches Programm. Je nachdem, ob Hans-Friedrich Härle den Taktstock schwang, André Vaccaro Gitarre spielte oder Rhodri Britton am Klavier begleitete, standen Chorgesang, moderne Klassiker oder klassische Kompositionen auf dem Programm.
Für Adrian Trapp, den mit 14 Jahren derzeit jüngsten Schüler der Internationalen Opernakademie Bad Schwalbach, stellte der Auftritt eine Premiere dar. Nach nur einem Monat Unterricht bei Romana Vaccaro begeistert er das Publikum mit seiner Darbietung von „We wish you a timeless Christmas“ in einer rockigen Bearbeitung von Janine Kabus. Ein gutes Echo fand auch Annalena Schmid bei ihrem kunstvollen Wechselgesang mit Silke Simon während der Interpretation der „Echo Arie“ aus Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“. Fein abgestimmter Ensembleklang gelang Silke Simon dann auch zusammen mit Cordula Stamm und Ina Peter bei der vielschichtigen Darbietung des Terzetts „Hebe deine Augen auf“, das aus Felix Mendelssohn-Bartholdys Oratorium „Elias“ stammt.
Wie man mit dem gekonnten Wechsel aus hauchzarten und druckvollen Passagen eine ausdrucksstarke Dynamik erzeugt, demonstrierte Michael Vaccaro mit samtweicher Tenorstimme beim „Agnus Dei“ von Georges Bizet. Die Klavierbegleitung von Rhodri Britton nahm eine besonders tragende Rolle bei der Interpretation des „Pastorcito Santo“ von Alexandra Garcia ein. Mit schillernden Klangfarben brachte er deren bitter-süßen, berührenden Gesang noch besser zur Geltung. Selbst zu Beifall hingerissen wurde der Pianist bei der ergreifenden Interpretation des Abendsegens aus Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“. Lisa Putz und Sarah Brunclik sorgten hier mit geradezu ätherischer Klarheit für Gänsehaut-Momente. Ein stimmungsvolles Duett gelang auch Maria Samaras und Giovanni Lombardo bei ihrer mit viel Pop-Appeal versehenen Darbietung der Ballade „The Prayer“ aus der Musik zu dem Zeichentrickfilm „Das magische Schwert“.
Reibungen mit der leichthändigen Gitarre
Ganz großes Kino auch die Auftritte von Simone Schaffer. Bei ihrer gefühlvollen Interpretation von Leonard Cohens „Hallelujah“ stellte sie eine große stimmliche Bandbreite von dunkel timbriertem Alt bis zu glockenhellem Sopran unter Beweis und scheute dabei auch Reibungen mit der leichthändigen Gitarren-Begleitung von André Vaccaro nicht. Bei dem Duett „Von deiner Güt, o Herr“ erklang die geschmeidige Bass-Stimme von Otto Mainz, der auch für die Einstudierung mit den rund drei Dutzend Chormitgliedern verantwortlich zeichnete. Deren schwebender Klangteppich sorgte für eine stimmungsvolle Untermalung von Claudia Grundmanns federleichter Sopran-Partie. Beste Werbung für die im kommenden Jahr geplante Aufführung des Oratoriums mit großem Chor.