Straßenfest der Lebenshilfe Rheingau-Taunus in Aarbergen
Von Sisindra Senaratna
Zum Sommerfest spielt die Samba-Gruppe der Lebenshilfe in Michelbach auf. Foto: wita/Martin Fromme
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MICHELBACH - Tische und Bänke, an denen gegessen und gelacht wird, Torwandschießen für die kleinen Besucher, ein großes Angebot und Essen, Trinken und weitere Aktivitäten. Und über die gesamte Taunusstraße in Michelbach ertönt laute Samba-Musik. Das Straßenfest der Lebenshilfe Rheingau Taunus ist mittlerweile eine Tradition, sowohl für die Bewohner des Wohnhauses, als auch für die Mitarbeiter und einige Anwohner in Aarbergen.
Anfangs wurde das Fest auch als Tag der offenen Tür in den Räumen der Häuser gefeiert. Dort sei aber auch immer eine gewisse Hemmschwelle spürbar gewesen. Deswegen habe man sich überlegt, das Fest draußen zu veranstalten, erzählen die Veranstalter von der Lebenshilfe. Das sei gut angenommen worden und so käme von Jahr zu Jahr auch immer etwas mehr dazu.
Dieses Jahr wurden etwa zum ersten Mal Zelte über den Tischen aufgebaut, um notfalls auch vor Regen geschützt zu sein. Für die große Tombola haben die Mitarbeiter der Lebenshilfe im Vorfeld rund um Aarbergen Sachpreise und Gutscheine eingesammelt. Das Besondere: Jedes Los gewinnt, und selbst bei zehn Nieten gibt es keinen Trostpreis. „Die Tombola ist bei uns aber auch keine 08/15-Geschichte“, erklärt der Vorsitzende der Lebenshilfe, Dieter Kirschhoch. Die großzügigen Spenden reichen von Kaufhaus-Gutscheinen in Höhe von 100 Euro bis zu einem Apple iPad Mini oder einem Hotel-Gutschein in Höhe von 150 Euro. „Für die Großzügigkeit der Geschäfte und Unternehmen wollen wir uns auch noch einmal besonders bedanken“, sagt Kirschhoch. Die Tombola sei immer ein Einnahmefaktor für die Lebenshilfe, aber auch ein tolles Erlebnis am Straßenfest. Der Erlös gehe dann an die Bewohner des Wohnheims in Form von Aktivitäten, Ausflügen oder Unterstützungen von Einzelnen. So fährt der Verein mit seinen Bewohnern zum Beispiel regelmäßig ins Schwimmbad, kooperiert mit dem TV Michelbach, bei dem die Anwohner verschiedene Trainings für die Koordination bekommen, oder musiziert zusammen mit der Musikschule Aarbergen.
15 JAHRE
Die Lebenshilfe feiert in diesem Jahr außerdem 15 Jahre Betreutes Wohnen: 2003 hatte man mit zwei Klienten und zwei Betreuern das Projekt Betreutes Wohnen gestartet. Heute betreuen 28 Mitarbeiter gut 90 Klienten, davon arbeiten 21 Betreuer in Michelbach, fünf im Rheingau, auch zwei Verwaltungskräfte gehören zum Stab. Von 100 genehmigten Plätzen befinden sich 78 im Umkreis von Aarbergen, 15 betreute Wohnplätze befinden sich im Rheingau.
„Musik spielt für die Bewohner eine große Rolle“
„Musik spielt für die Bewohner auf jeden Fall eine große Rolle“, erklärt Geschäftsführer Matthias Rudolf. Deswegen sei die Musik auch am Straßenfest sehr ausgeprägt: So finden hier gleich drei musikalische Akte statt. Die Samba-Gruppe des Wohnheims führt einige ihrer einstudierten Stücke vor. Die Gruppe musiziert immer einmal die Woche und lernt dabei unterschiedliche Lieder. Mit Bongos oder Rasseln wächst der Spaß bei den Liedern. Nicht ohne Stolz wird die Musik vor anderen am Straßenfest vorgeführt. Wie wichtig die Musik den Mitbewohnern ist, kann man auch an der spontanen Programmänderung erkennen. So führt ein Bewohner nach der Samba-Gruppe noch einmal gemeinsam mit der Leiterin der Gruppe ein paar Stücke auf der Gitarre vor, was vorher so nicht geplant war. Neben dem eigenständigen Musizieren sei den Bewohnern aber auch das Tanzen zur Musik sehr wichtig. So haben sie sich diesmal mehr Zeit als im Vorjahr für den Musiker und Alleinunterhalter Achim Wölfinger gewünscht, der das Fest immer musikalisch unterstützt. Seine Tanzmusik hatte den Bewohnern so gut gefallen, dass der Personalrat des Hauses sich einig war, dem Musiker noch mehr Zeit zur Verfügung zu stellen, um auf dem Straßenfest gemeinsam mit ihm auch noch ein wenig feiern zu können.