Neue Einlaufparty lockt 100 Menschen ins Michelbacher Freibad
Von Thorsten Stötzer
Mit Tröten, Trommeln und Ratschen feiern die Aarbergener die Einlaufparty im Michelbacher Waldschwimmbad. Foto: wita/Martin Fromme
( Foto: wita/Martin Fromme)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
MICHELBACH - Rund eineinhalb Wochen lang liegen die Edelstahlbecken des Michelbacher Passavant-Waldschwimmbads im Frühling völlig leer in der Landschaft. Was für das Personal bei der Arbeit unangenehm ist – starke Sonneneinstrahlung – hat Brigitte Schneider fasziniert und auf eine Idee gebracht. „Das Schwimmbad glüht richtig in der Sonne, das müssen mehr Leute sehen können“, findet sie.
So schlug sie im Vorstand des Freibad-Fördervereins vor, eine Einlaufparty zu organisieren. Erst habe sie Kopfschütteln geerntet, doch schließlich erlebt die Veranstaltung ihre Premiere. DLRG, Schwimmbad-Team und Gemeinde begrüßen gut 100 Besucher. „Es freut mich, dass so viele gekommen sind“, sagt Schwimmmeister Stefan Heilhecker, denn die Resonanz bezeugt die Verbundenheit der Aarbergener mit ihrem Bad.
Schmalzbrote mehr gefragt als Eisbällchen
Dabei sind die Bedingungen nicht sommerlich. Das Thermometer zeigt ganze 14 Grad an, die Leute sind noch auf Winterreifen zum Schwimmbad gefahren. Dort sind Schmalzbrote mehr gefragt als Eisbällchen, die Gäste ziehen die Reißverschlüsse ihrer Jacken noch etwas höher. Die Bäume ringsum sind noch kahl, aber einige Jungs bevölkern die Liegewiese – Fußball spielen geht eigentlich immer beim Nachwuchs.
Schwimmen ist noch nicht angesagt, doch die Badefreuden nahen. Ein Countdown wird herunter gezählt, ehe Heilhecker am Computer viele kleine Düsen im Boden des Nichtschwimmerreichs öffnet, damit das erste Wasser einlaufen kann. Klänge von Trommeln, Vuvuzelas und Glocken machen den Moment zu einem kleinen Spektakel. Zwölf Tage wird es nun dauern, bis die Becken vollgelaufen sind. Für das weitere Befüllen nutzt Heilhecker einen C-Schlauch der Feuerwehr. Das ist praktischer als die Düsentechnik, die dagegen im laufenden Betrieb unerlässlich ist. 1,3 Millionen Liter strömen ein, Speicher inklusive. Damit ist die nasse und balkenlose Basis geschaffen für den Saisonstart, der offiziell am Freitag, 5. Mai, ab 17 Uhr begangen wird. Reinigungs- und Reparaturarbeiten prägen die Wochen davor.
Eine Baustelle ist derzeit noch das Holzdeck, das seit 2010 Bestandteil des nunmehr 82 Jahre alten Freibads ist. Die Unterkonstruktion ist bereits teilweise verfault und wird ausgetauscht. Eine undichte Stelle auf dem Dach des Betriebsgebäudes wurde außerdem instandgesetzt, berichten Stefan Heilhecker und Bürgermeister Udo Scheliga (CDU). Dafür mussten Arbeiter die Solaranlage zeitweise demontieren.
Die Gemeinde hat weiterhin eine Umkleide renovieren lassen mitsamt Wandfliesen, Verputz und Anstrich. Eine Neuerung erwartet die Besucher zudem gleich am Eingang. Das Ehepaar Susi und Bruno Schlagheck, das jahrzehntelang vor Ort tätig war, hat sich aus Altersgründen zurückgezogen. Dafür gibt es bald ein neues Kassensystem, Saisonkarten werden künftig mit Passfotos in digitalisierter Form ausgegeben.