Kreisjugendtag der Schützen in Aarbergen: Nachwuchs ermittelt die Schützenkönigin
Von Sisindra Senaratna
Elena Stolz schießt auf den Adler Thalschütz. Die jungen Schützen haben sich das Adlerschießen im Schwarzlicht gewünscht. Foto: wita/Fromme
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HAUSEN ÜBER AAR - 25 Jugendliche befinden sich in einem dunklen Raum. Beleuchtet ist nur ein Adler ganz vorne. Schwarzlicht sorgt dafür, dass die Schützen den Adler im Raum sehen. Sonst kann man kaum die Hand vor dem eigenen Gesicht erkennen, geschweige denn das Luftgewehr. Die jugendlichen Schützen haben sich das Adlerschießen im Schwarzlicht zum Saisonhöhepunkt so gewünscht und beim Kreisjugendtag der Schützen in Hausen über Aar mit Erfolg umgesetzt.
Auch Schwächere erhalten eine Chance
An diesem Tag werden der neue Schützenkönig sowie sein Gefolge in unterschiedlichen Wettkämpfen ausgeschossen. Beim Gefolge setzen sich dabei eher die stärkeren Schützen durch, denn bei diesem Wettkampf schießen die Jugendlichen auf eine Scheibe, bei der ausgemessen wird, wer am ehesten die Mitte getroffen hat. Die Gewinner der Wettbewerbe werden erster und zweiter Ritter des Schützenkönigs. Der Schützenkönig wird dann durch ein Glücksschießen ermittelt. Dabei schießen die Schützen abwechselnd auf einen Adler, so lange, bis einer den Kopf vom Rumpf trennt.
„Beim Adlerschießen gibt man auch mal den Schwächeren die Chance, ganz oben zu stehen“, erklärt Torsten Stolz vom gastgebenden Verein Thalschütz Hausen. Der neue Schützenkönig bekommt dann als Trophäe eine Kette, an der Plaketten mit allen Namen und dem Gewinnerjahr der vorherigen Könige hängen. Als Abschluss gibt es in Hausen ein Böllerschießen, bei dem Salut in die Luft geschossen wird.
SIEGER
Die neue Schützenkönigin ist Rebecca Stolz von Thalschütz Hausen, das Gefolge besteht aus Nico Kettenbach (Erster Ritter) und Max Ohlenburger (Zweiter Ritter).
Neben den Wettkämpfen für den Schützenkönig und sein Gefolge werden am Kreisjugendtag auch die Urkunden für die Wettkämpfe verteilt, die von April bis zu den Sommerferien ausgetragen werden. Am Kreisjugendtag werden dann alle Ergebnisse zusammengezählt und es findet eine Siegerehrung statt.
Die Jugendlichen treten in vier Gruppen an: Die Gruppe der Schüler geht bis einschließlich 14 Jahre, danach kommt die Jugend von 15 bis 16 Jahren, dann die Junioren B von 17 bis 18 Jahren und zuletzt die Junioren A von 19 bis 20 Jahren. Außerdem wird auch noch in Luftgewehr und Luftpistole unterteilt sowie in männlich und weiblich.
Der Kreisjugendtag findet dieses Jahr allerdings zum letzten Mal in dieser Form statt. „Das Problem war vor allem, dass es zu wenig Nachwuchs und zu viele Termine gab“, erzählt Kreisschützenmeister Hartmut Guckes. Deshalb hat er beim Hessischen Schützentag in Taunusstein eine Strukturreform innerhalb des hessischen Schützenverbandes vorgeschlagen. Damit entfallen die Gaue und Kreise und werden zu einem größeren Bezirk zusammengefasst. Der neue Bezirk nennt sich dabei „Bezirk 22 Nassau“ und umfasst die Kreise Limburg, Untertaunus und Oberlahn mit dann ungefähr 5500 aktiven Schützen. Ziel der Reform war es, den Weg bis zu den deutschen Meisterschaften zu verkleinern, indem zwei Meisterschaften ausfallen und die Schützen nur noch die Bezirksmeisterschaft und die hessische Meisterschaft schießen, bevor die deutsche Meisterschaft ansteht. „Es war eine bewusste Trennung von Breitensport und dem Leistungssport“, sagt Guckes. Jetzt gebe es zwar weniger Wettkämpfe, der Weg in die Meisterschaften sei dabei allerdings schwerer geworden. Dennoch sei der Kreis auch bisher sportlich gut aufgestellt gewesen. So konnte er zum Beispiel eine erste Bundesligamannschaft stellen und einige Schützen, die sich im Vorfeld qualifizierten, zu den hessischen Meisterschaften schicken, die noch im Juni stattfinden.