Das Rheingauer Oldtimer-Picknick unterstützt die Clown-Doktoren. Die Motorfreunde agieren nicht alleine, sondern haben Gleichgesinnte aus Bingen und Ingelheim an ihrer Seite.
Von Thorsten Stötzer
Die Clown-Doktoren heitern seit 1994 kranke Kinder und Senioren auf.
(Archivfoto: André Hirtz)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
RHEINGAU - Oldtimer-Fahrer geben ja gerne etwas, Gas etwa oder Gummi vielleicht. Der Slogan „Wir spenden Lächeln!“ ist hingegen neu, ihn begleiten eine rote Nase und ein breiter blauer Mund. Das weist auf den Empfänger hin: die Clown-Doktoren, die seit 1994 kranke Kinder und Senioren aufheitern. Unterstützung erhalten sie nun vom Rheingauer Oldtimer-Picknick (ROP).
Doch Udo Berghäuser und Reinhard Kühn, die Organisatoren der Veranstaltungsreihe am Eltviller Rheinufer, agieren nicht alleine, sondern haben Gleichgesinnte aus Bingen und Ingelheim an ihrer Seite. Erstmals kooperieren somit drei Oldtimer-Initiativen – und dies für einen guten Zweck.
Worum es geht, wird bei den Treffen sicherlich rasch deutlich, da sich Clowns jeweils unter die Leute beziehungsweise zwischen die Motorhauben mischen werden. Zudem warten Mitarbeiter an Infoständen. „Wir haben schon ordentlich Sponsoren“, sagt Udo Berghäuser und freut sich.
Clown-Nasen und Ansteckbuttons
Geld eingenommen wird zudem durch den Verkauf von Clown-Nasen und Ansteckbuttons, die der gelernte Schreiner und studierte Kommunikationsdesigner selbst grafisch gestaltet hat. Zwei Euro kostet jedes Exemplar, natürlich darf jeder mehr spenden. Die Benefizreihe beginnt am Sonntag, 12. Mai, in Eltville beim zweiten ROP der Saison.
Die Idee zur Aktion habe seine Lebensgefährtin Barbara Sowa gehabt, erzählt Berghäuser. „Es sollte etwas sein, das die Leute kennen“, schildern beide, aber unpolitisch sollte das Projekt bleiben. Der Welteroder hat das Ganze dann thematisch ausgebaut und Kontakte über den Rhein hinweg hergestellt – etwa zu Frank Zimmermann vom MSC Bingen, wo die Tour am Sonntag, 14. Juli, Station macht.
Am Sonntag, 28. Juli, folgt als Abschluss das Hafenfest in Ingelheim. Simone Peters von der Ingelheimer Oldtimer-Initiative und Jürgen Schmidt von der Stadt sind dort die Verantwortlichen. „Die waren sofort begeistert“, berichtet Berghäuser. Ebenso rasch war er sich mit den Clown-Doktoren in Wiesbaden und deren Geschäftsführer Rainer Bormuth einig, gemeinsame Interessen wurden offenkundig. Bormuth erklärte nämlich, dass zwei Förderer der Clown-Doktoren Oldtimer-Besitzer seien.
Udo Berghäuser fährt übrigens einen Mercedes-Benz 190, Baujahr 1961. Als Veranstalter des ROP startet er mit Reinhard Kühn in die zweite Saison, nachdem die Bilanz des Vorjahres bei 120 bis 170 historischen Fahrzeugen pro Treffen positiv ausfällt: „Die Leute freuen sich, dass es weitergeht.“
Bewährt habe sich das Konzept, dass jeder sich Verpflegung zum Picknick mitbringen könne und parallel ein Caterer bereitstehe. Dazu werden Schwerpunkte gesetzt an den jeweiligen Sonntagen. Die Saison beginnt am 14. April, mit dem „Anrollen“. Am 12. Mai stehen außer den Clown-Doktoren „Mai-Käfer“ und „Bullis“ von VW im Fokus. Der 14. Juli sorgt mit Mercedes-Karossen für „Sternenfunkeln“, der 8. September ist den Autos der Wirtschaftswunder-Ära gewidmet. Das Oldtimer-Jahr am Rheinufer endet schließlich mit dem „Abrollen“ am 13. Oktober.