Verschwundene Leihgaben der Kirche: Torso in Burg gefunden
Nun ging es schnell: Nach dem Bericht über die verschwundenen Leihgaben der Kirchengemeinde Heilig Kreuz Rheingau an die Stadt Rüdesheim, tauchte nun zumindest ein Torso auf.
Von Barbara Dietel
In einer Ecke in der Brömserburg fand Stadtarchivar Reinhold Nägler am Freitag den Torso eines Pestkreuzes.
(Foto: Reinhold Nägler)
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RÜDESHEIM - Da müssen Bürgermeister Volker Mosler und Dietmar Mayer vom Verwaltungsrat von Heilig Kreuz Rheingau wohl etwas übersehen haben: Am Freitag tauchte jedenfalls der als vermisst geltende Torso eines Kruzifix-Corpus wieder auf. Stadtarchivar Reinhold Nägler entdeckte die 102 Zentimeter große Figur, die auf einem Holzsockel steht, im obersten Stock der Brömserburg in einer Ecke.
Der Torso ist - wie berichtet - eine von vier Leihgaben, die die Pfarrgemeinde St. Hildegard 1949 dem Museum in der Brömserburg überließ. Sie galten als verschollen. Mosler und Mayer hatten sie und die anderen Exponate, die die Kirche zurückfordert, bei einem Rundgang im April nicht gefunden.
Stadtarchivar Nägler wusste bis Freitag gar nicht, dass etwas vermisst wird. Er meinte sich aber zu erinnern, am Dienstag flüchtig eine Figur in der Burg gesehen zu haben. An diesem Tag war er mit Mosler in der Burg unterwegs, um Bücher und Bilder auszusuchen, die ins Stadtarchiv kommen sollen. In einer Inventarliste des Museums habe er die Figur dann auch entdeckt, so Nägler. Er ging am Freitag dann noch mal durch alle Räume und fand den Torso. Gesucht hatte er allerdings eine der anderen Leihgaben, Kopf- und Körpermassiv einer Christusdarstellung aus grauem Sandstein. Ob sie womöglich auch noch irgendwo steht, ist nicht ausgeschlossen. Die Brömserburg ist so verwinkelt, dass man gerne mal den Überblick verliert, in welchen Räumen man schon gewesen ist.