RÜDESHEIM - (red). Die Sanierung der Burg Ehrenfels, die das Land Hessen vornimmt, kommt voran. Wie die Landtagsabgeordnete Petra Müller-Klepper auf ihre Anfrage von Kunst- und Kulturminister Boris Rhein (beide CDU) erfahren hat, läuft der erste Bauabschnitt planmäßig. „Zurzeit wird das Mauerwerk der Vorburg instandgesetzt. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 337 000 Euro“, teilte die Politikerin mit.
Burg Ehrenfels bei Rüdesheim gehöre zu den 21 Kulturschätzen, die im Rahmen des Kulturinvestitionsprogramms bis 2019 mit Landesmitteln von insgesamt zehn Millionen Euro restauriert und saniert werden. Damit werde dieses wertvolle Baudenkmal erhalten und auch für nachfolgende Generationen erlebbar, so Müller-Klepper.
Insgesamt 700 000 Euro werden investiert
In zwei Bauabschnitten würden die gravierendsten Schäden an der Burgruine behoben und hierfür insgesamt 700 000 Euro aufgewendet. Die Mauerkronen der Burgruine seien durch Bewuchs und Frosteinwirkung sowie durch Windschliff stark entfestigt. „Steine lösten sich aus dem Mauerwerksverband und stürzten herab. Der historische Putz drohte verloren zu gehen. Der noch vorhandene Fußbodenbelag ist durch Verformung und Frost so stark geschädigt, dass er nicht mehr begangen werden kann.“
2017 habe der erste Bauabschnitt mit den Arbeiten an der Vorburg begonnen. „Hier waren die Standsicherheit und die Verkehrssicherung akut gefährdet.“ Im ersten Halbjahr seien die Voruntersuchungen an der Vorburg durchgeführt, Kostenberechnungen und Leistungsverzeichnisse erstellt, die Maßnahme ausgeschrieben und der Auftrag für den Gerüstbauer erteilt worden. Im zweiten Halbjahr habe man die ausführende Mauerwerksfirma beauftragt. „Zunächst wurden am Mauerwerk der Vorburg der Bewuchs, Zementschlämme und schadhafte Verfugungen entfernt, um das tatsächliche Schadensausmaß zu kennen. Das Mauerwerk wurde dann mit Strumpfankern vernadelt, um die vorhandenen Risse konstruktiv zu schließen. Abschließend wurde das Mauerwerk neu verfugt.“
In einem zweiten Bauabschnitt sollen in der Kernburg die Mauerkronen und der historische Putz gesichert werden. „Um den tatsächlichen Umfang der Arbeiten einschätzen zu können, müssen weitere Voruntersuchungen durchgeführt werden. Angestrebt wird eine Ausführung in 2019“, teilte Rhein der Abgeordneten mit.
Die Planungen und der Ausführungszeitraum der Sanierung würden maßgeblich durch die Brutzeit des in der Burg nistenden Wanderfalkenpaares bestimmt. „Durch naturschutzrechtliche Vorgaben können die Arbeiten nur zwischen August und Februar durchgeführt werden“, so Müller-Klepper. Die Jahreszeit stelle sich für die historische Bausubstanz kritisch dar und könne das Ausführungsfenster beeinflussen.
Mit der Sanierung werde nicht nur das kulturelle Erbe gesichert, sondern ein Beitrag geleistet, um die touristische Attraktivität der Burg zu erhöhen. Das Land setze mit dem Projekt sein Engagement fort, um die Region als Erlebnisort der Rheinromantik zu profilieren.