Joho Rheingau investiert 1,5 Millionen in den Brandschutz
Erst 2011 wurde das Bettenhaus des Rüdesheimer Krankenhauses saniert. Jetzt hat der Eigentümer erneut in den Trakt investiert.
Von Barbara Dietel
Redaktion Rheingau-Taunus
Vor sieben Jahren wurde das Bettenhaus saniert. Damals wurden an die Dreibettzimmer Bäder angebaut.
(Foto: RMB/Heinz Margielsky)
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RÜDESHEIM - 2011 ist das Bettenhaus des Rüdesheimer Krankenhauses erst saniert worden. Jetzt hat der neue Eigentümer, das St. JosefsHospital (JoHo), schon wieder 1,5 Millionen Euro in den Trakt investiert, der 1963 gebaut wurde. Das meiste Geld ging für die Brandschutzdecken drauf. „Das mussten wir aus Sicherheitsgründen machen“, erklärte Pressesprecherin Susanne Schiering-Rosch. Bei der Gelegenheit seien auch die Wände neu gestrichen, neue Fußböden verlegt und eine neue Beleuchtung installiert worden. „Die Patienten sollen sich wohlfühlen“, so Schiering-Rosch. Deshalb gibt es jetzt in den Zimmern auch Bilderleisten, wo die Patienten ihre eigenen Bilder aufstellen können. Die Flure zieren Rheingau-Motive.
Trakt wurde vor sieben Jahren renoviert
Vor sieben Jahren wurde das Bettenhaus damals noch unter dem früheren Träger, der Scivias Caritas gGmbH, als letzter Baustein einer umfassenden Modernisierung des Krankenhauses mit zwei Neubauten von Grund auf saniert. Bei der Gelegenheit bekamen die Zimmer Bäder. An die Dreibettzimmer wurden sie außen angebaut, der vorläufige Schlusspunkt unter 14 Jahre Dauerbaustelle.
Die 1,5 Millionen Euro sind nicht die ersten Investitionen, seit der JoHo-Verbund 2016 das 150-Betten-Haus übernahm. Im vergangenen Jahr wurde die Küche wieder aufgemacht. Kostenpunkt: 450 000 Euro. Es gibt jetzt eine Palliativstation und eine gynäkologische Chirurgie. Außerdem investierte die Klinik in Medizintechnik. So gibt es die Videoplattform für Fallbesprechungen. Die Telemedizin wurde mit niedergelassenen Ärzten aufgebaut, die Kooperationen mit weiteren Partnern im Gesundheitswesen ausgebaut.
Sieben Wochen arbeiteten sich die Handwerker jetzt im laufenden Betrieb von Station zu Station. Durchaus eine Herausforderung, ist doch das Krankenhaus, wie Gesundheitsdezernentin Monika Merkert bei einem Besuch erfuhr, zu 90 Prozent ausgelastet, im Vergleich zu anderen Akutkrankenhäusern, die auf 80 bis 85 Prozent kämen, ein sehr guter Wert. Merkert wertete dies als Indiz dafür, dass das Krankenhaus geschätzt und gebraucht werde.
Ob das Krankenhaus jedoch zur Erfüllung seiner Aufgaben einen Sicherungsstellungszuschlag bekommt, sei immer noch offen, so Schiering-Rosch. Er wird an Krankenhäuser gezahlt, die sich nicht kostendeckend aus den regulären Mitteln des Entgeltsystems für Krankenhäuser finanzieren können, aber dennoch für eine flächendeckende Basisversorgung unverzichtbar sind. Dafür hat der Gemeinsame Bundesausschuss Kriterien festgelegt, die Rüdesheim nicht alle erfüllt. Den Ländern bleibt jedoch ein gewisser Spielraum, wenn sie eine Klinik dennoch für die flächendeckende Versorgung für existenziell halten. An einer Rechtsordnung dazu arbeitet das Land gerade.
Verglichen mit manchen Großstädten, wo teilweise schon Betten stillgelegt werden, weil Pflegepersonal fehlt, geht es dem JoHo Rheingau noch gut. Auf Sicht werde dies aber garantiert auch ein Problem in Rüdesheim, erklärt Susanne Schiering-Rosch, die sich wünschen würde, dass sich mehr Menschen für den Pflegeberuf entscheiden. Die Ausbildung könnten sie im JoHo Rheingau machen.