In Mitleidenschaft gezogener Grünstreifen erzürnt die Assmannshäuser
Von Barbara Dietel
Der Grünstreifen, erster Eindruck von Assmannshausen, ist derzeit einem Touristenort nicht würdig. Foto: RMB/Heinz Margielsky
( Foto: RMB/Heinz Margielsky)
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ASSMANNSHAUSEN - Der Saisonstart steht vor der Tür, doch am Rheinufer ist weiterhin eine Baustelle. „Ich werde am Tag zehn Mal angesprochen, wann das endlich fertig ist“, erzählt Ortsvorsteher Torsten Schambach. Der Ortsvorsteher macht am Wochenende sein Hotel auf, extra schon zwei Wochen später als sonst. Doch selbst wenn – wie angekündigt – bis dahin die Umleitung über die Rheinuferstraße Geschichte und der Grünstreifen zwischen der B 42 und der Rheinuferstraße neu angelegt ist, bis er auch schön aussieht, wird es Mai, schätzt Manuela Bosch, Fraktionsvorsitzende der GfR und Floristin.
Vor der Haustür haben die Assmannshäuser noch immer die Baustelle des Abwasserverbandes Mittlerer Rheingau, der in den vergangenen Monaten eine Abwasserdruckleitung von Lorch bis Rüdesheim verlegen ließ. Vor drei Wochen wurde die Vollsperrung zwischen Assmannshausen und Lorch aufgehoben. Weil in Assmannshausen noch weitere Arbeiten auszuführen waren, läuft der Verkehr seither Richtung Lorch über die Rheinuferstraße. „Passiert sei in den letzten Wochen so gut wie nichts“, erzählt Schambach. Die B 42 sei fertig, die Fahrspur Richtung Lorch werde aber noch als Lagerplatz genutzt.
In den vier Monaten zuvor hätten die Bauarbeiter richtig Gas gegeben, teilweise sei sogar nachts gearbeitet worden, ohne dabei viel Lärm zu machen, lobt Schambach. Für die Restarbeiten lasse sich der Verband jetzt aber viel Zeit. Wenn der Grünstreifen, auf dem sich kleine Erd- und Schotterhügel türmen, erst mal glatt gezogen sei und man sehe, dass was eingesät sei, „das wäre schon mal was“, sagt der Ortsvorsteher.
Weiter Tempo 30 nach Lorch
Viel Zeit muss auch immer noch einplanen, wer von Assmannshausen nach Lorch will. Wegen loser Kanaldeckel gilt weiterhin Tempo 30, auch das ist Folge der Verlegung der Abwasserdruckleitung. Mit Hochdruck werde nicht gerade an der Beseitigung des Problems gearbeitet, so Schambach. Am Montagmorgen sind an zwei Stellen auf der Strecke Bauarbeiter.
Assmannshausen sei durch die Dauerbaustelle Radweg schon so gebeutelt, dass weitere Hindernisse nicht mehr hinnehmbar seien, so Manuela Bosch. In einem Brief an den hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) sowie die Bundes- und Landtagsabgeordneten, den Landrat und den Vorsitzenden des Abwasserverbandes Michael Heil (CDU) bemängelte sie mangelnde Koordination von Arbeiten, und Baustellen mit langen Baupausen, wie beispielsweise die in der Grabenstraße in Rüdesheim. Mehr als ein Jahr nach Sperrung einer Fahrbahn laufen seit einigen Tagen die Sanierungsarbeiten.
Baustellen müssen sein, da sind sich Bosch und die CDU-Landtagsabgeordnete Petra Müller-Klepper, die gemeinsam mit Heil als einzige auf den Hilferuf der GfR antwortete, einig. Dass sie Behinderungen mit sich bringen, liege in der Natur der Sache. Umso wichtiger sei es, die Arbeiten zu koordinieren. Möglich sei dies aber nur, wenn auch Zeitpläne eingehalten würden. Unvorhergesehenes passiert an nahezu jeder Baustelle. Die Verkehrsbehörde Hessen Mobil wäre gut beraten, wenn sie das bei der Zeitplanung bereits berücksichtigen würde, finden Bosch und Müller-Klepper. Verlässlichkeit sei für alle Betroffenen wichtig. Stattdessen sei kaum eine Baustelle pünktlich wieder weg, mit der Folge, dass an mehreren Stellen gleichzeitig gebaut werde, so Müller-Klepper und Bosch, die beide nur einen Wunsch haben: Dass rechtzeitig und umfassend informiert wird, dass Baustellen nicht ohne Vorwarnung eingerichtet werden und erklärt wird, warum was nicht möglich ist.