Hessen Mobil äußert sich zu Rüdesheimer Verkehrsproblemen
Der Gewerbeverein hat in einem Gespräch mit dem Regionalen Bevollmächtigten von Hessen Mobil, Alexander Pilz, über die Rüdesheimer Verkehrsprobleme gesprochen.
Von Barbara Dietel
Der neue Radweg nach Assmannshausen beginnt ein ganzes Stück hinter der Zufahrt zur Fähre.
(Archivfoto: RMB/Heinz Margielsky)
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RÜDESHEIM - Die Pläne, im Bereich von Geisenheimer Straße und Grabenstraße den Verkehr nur noch einspurig zu führen, sind erst mal auf Eis gelegt. Die Stadt werde jedoch im Karree von Geisenheimer Straße, Grabenstraße und Kaiserstraße, von manchen auch „großer Kreisel“ genannt, Geschwindigkeitskontrollen machen. Seit einigen Monaten gilt dort Tempo 30, das aber häufig nicht beachtet werde, so Bürgermeister Volker Mosler bei einem gemeinsamen Gespräch des Gewerbevereins mit der CDU-Landtagsabgeordneten Petra Müller-Klepper und dem Regionalen Bevollmächtigten Rhein Main von Hessen Mobil, Alexander Pilz.
Unterführung Kaiserstraße ist Projekt der Bahn
Nach einer Mitteilung des Gewerbevereins war die vielschichtige Rüdesheimer Verkehrsproblematik Thema des Gesprächs mit der Verkehrsbehörde, mit der die Rüdesheimer oft hadern. Allerdings sei Hessen Mobil gar nicht immer der richtige Ansprechpartner, betonte Pilz in dem Gespräch. Das treffe zum Beispiel auf die Sanierung der Unterführung Kaiserstraße zu, ein Projekt der Bahn, oder die Verkehrsregelung im „Großen Kreisel“. Hier sei die Untere Straßenverkehrsbehörde, angesiedelt beim Kreis, zuständig. Hessen Mobil werde nur angehört.
Anders ist das beim von der Stadt gewünschten Kreisel am Europadreieck. Nach Berechnungen von Hessen Mobil wäre er nicht leistungsfähig. Die Stadt bezweifelt jedoch, ob die richtigen Zahlen zugrunde liegen und hat auf eigene Rechnung eine Verkehrszählung in Auftrag gegeben. Verlässliche Zahlen soll eine weitere Verkehrszählung am Bäckerbub liefern, an dem sich die CDU einen Kreisel wünscht. Solange keine Ergebnisse vorliegen, werde die Verkehrsinsel als Querungshilfe für die Fußgänger dort nicht wieder hergestellt, kündigte Mosler an.
Nichts Neues konnte Pilz dem Rüdesheimer Gewerbeverein zur Beseitigung des Bahnübergangs am Bahnhof und dem Ausbau des Radwegs bis nach Lorch sagen. Bis zur Fertigstellung der Projekte wird es noch einige Jahre dauern. Eine kurzfristige Lösung muss dagegen für die Anbindung des Radweges von Assmannshausen nach Rüdesheim gefunden werden, der im nächsten Frühjahr fertig sein soll. Er endet ein ganzes Stück vor der Zufahrt zur Fähre. Die vorgeschlagene Lösung mit zwei Ampeln auf der B 42 lehnten die Rüdesheimer ebenso ab, wie die Idee, die Radfahrer auf der schmalen B 42 fahren zu lassen, die Fußgänger aber am Ende des Radwegs kurz vor Rüdesheim nach Assmannshausen zurückzuschicken. Der Umwelt- und Planungsausschuss hatte vorgeschlagen, zur Rheinseite hin eine Stahlkonstruktion an die Straße anzubauen. Pilz habe dazu erläutert, dass zunächst ein verkehrliches Provisorium, in einem zweiten Schritt ein bauliches Provisorium und langfristig mit der Beseitigung des Bahnübergangs eine endgültige Lösung angestrebt sei, so der Gewerbeverein in seiner Mitteilung.
Auch die Teilortsumgehung Auf der Lach war Gegenstand des Gesprächs. Während die Planungen für den Bahntunnel, Voraussetzung für die Ortsumgehung im Westen – längst begraben sind, ist der östliche Teil der Ortsumgehung im Bundesverkehrswegeplan 2030 im vordringlichen Bedarf. Bei Hessen Mobil genieße die Teilortsumgehung allerdings nicht die höchste Priorität. Derzeit werde planerisch nicht an ihr gearbeitet, so Pilz. Das scheint in Rüdesheim auch keinen zu stören. Im zu erarbeitenden Konzept für den Stadtumbau Auf der Lach spielt die Straße, die mitten durchs Fördergebiet gehen würde, jedenfalls keine Rolle.