Expertenführungen im Osteinschen Park auf dem Niederwald
Die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten lädt zu Expertenführungen im Osteinschen Park auf dem Niederwald ein. Treffpunkt ist das Jagdschloss Niederwald in Rüdesheim.
Die Skulptur aus dem Landesmuseum ist nach Überzeugung von Franz-Stephan Pelgen und Ralph Melville ein Tonmodell des Zauberers aus der Zauberhöhle.
(Foto: Landesmuseum Mainz)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
RÜDESHEIM - (bad). Wie Clemens Brentano den Wald des Grafen von Ostein erlebte, was es mit dem Zauberer in der Zauberhöhle auf sich hat und warum es am Ende des 18. Jahrhunderts so viele Besucher auf den Niederwald zog – diesen und anderen Fragen gehen die Expertenführungen nach, die die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in diesem Jahr fortführt. Begleitet werden alle Experten von einer weiteren Expertin: der Kunsthistorikerin Elisabeth Weymann von der Verwaltung Schlösser und Gärten. Alle Führungen beginnen um 14 Uhr. Treffpunkt ist das Jagdschloss Niederwald.
Den Auftakt macht Wolfgang Bunzel, der bei seinem Rundgang am Samstag, 11. Mai, der Frage nachgeht, wie Clemens Brentano zu Beginn der Rheinromantik den Wald des Grafen Ostein erlebte. Bunzel ist Leiter der Brentano-Abteilung im Freien Deutschen Hochstift, das derzeit ein Romantik-Museum neben dem Goethehaus in Frankfurt baut. Bunzel ist zudem Mitgeschäftsführer der Brentanohaus Winkel gemeinnützige GmbH, die das Brentanohaus unterhält.
Der ehemalige Rüdesheimer Forstamtsleiter Ulrich Dombrowsky wiederholt am Samstag, 25. Mai, seine Führung „Bilder des Waldes aus 300 Jahren“ aus dem vergangenen Jahr. Er zeigt unter anderem die alten knorrigen Eichen, die häufig Spechte und der Eremit-Käfer bevölkern und bereits 300 Jahre alt sind.
Historiker Ralph Melville, der zusammen mit seinem Kollegen Franz-Stephan Pelgen umfangreiche Recherchen zum Grafen Ostein und seinem Landschaftspark anstellte, hat am Samstag, 8. Juni, eine Menge über den Zauberer zu erzählen, der nach Auffassung der beiden einst in der Zauberhöhle stand – allerdings nur wenige Jahre. Die beiden Historiker sind sich sicher, dass Graf Ostein mit dem „Zierwald“ das Rittertum ehren wollte. Vorbild war nach Überzeugung der beiden Wissenschaftler der Königliche Garten von Richmond mit der Merlin-Höhe. Aufbauend auf Recherchen von Hartmut Heinemann vom Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden fanden die beiden im Mainzer Landesmuseum eine Skulptur, die, da sind sich Melville und Pelgen sicher, ein Tonmodell des Zauberers ist, dem Ostein als Beschützer des Rittertums ein Denkmal setzen wollte.
Franz-Stephan Pelgen wird ebenfalls auf dem Niederwald erwartet. Am Samstag, 17. August, schlüpft er in die Rolle des Karl Maximilian von Ostein. Beim Rundgang mit dem Schöpfer ist auch ein Picknick auf der Rossel geplant.
Bevor es aber so weit ist, wird am Sonntag, 23. Juni, der Frage nachgegangen, warum die Zauberhöhle und Burg Rheinstein in Trechtingshausen zusammengehören. Der Besitzer der Burg, Markus Hecher, leitet eine Exkursion vom Niederwald nach Trechtingshausen mit kleiner Verköstigung (Kosten: 20 Euro pro Person).
Die Landschaftsarchitektin Petra Bittkau holt mit Elisabeth Weymann am Samstag, 27. Juli, „Land Art“ in den Niederwald. Ihr Angebot: „Wandern Sie mit uns in eine Projektskizze“. Ein Wiedersehen gibt es auch mit Dokumentarfilmer Jürgen Czwienk. Er führt mit der Kamera Obscura am Samstag, 31. August, durch den Niederwald. Den Schlusspunkt setzt die Physiotherapeutin Christiane Fabian. Sie geht mit den Teilnehmern der Führung der Frage nach, was Ende des 18. Jahrhunderts so viele Besucher auf den Niederwald zog.
Anmeldung für alle Führungen bei Elisabeth Weymann, Telefon 0174-271 61 25, E-Mail: elisabeth.weymann@schloes ser.hessen.de. Bis auf die Exkursion zur Burg Rheinstein, die drei Stunden dauern wird, sind für alle anderen Führungen jeweils zwei Stunden veranschlagt.