Rund 200 Gäste am Weinprobierfass: Abschluss der Benefizwoche lockt noch einmal zahlreiche Besucher zum Standkonzert Oestrich-Winkel.
Von Hendrik Jung
Gut zweihundert Gäste versammeln sich am Weinprobierfass in Oestrich.
(Foto: RMB/Heinz Margielsky)
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OESTRICH - Es ist der überwältigende Abschluss einer erfolgreichen Benefizwoche. Gut zweihundert Gäste versammeln sich am Weinprobierfass in Oestrich, um die Stadtkapelle Oestrich-Winkel spielen zu hören, Wein zu trinken und dabei außerdem die Bärenherz Stiftung in Wiesbaden zu unterstützen.
Sogar die Gläser gehen bei dem Andrang aus
„Wir sind total überrascht und hätten nicht gedacht, dass es so ein Erfolg wird“, freut sich Initiatorin Ulrike Wendl. Aufgrund der günstigen Witterung sei der Besuch an allen sechs Abenden gut gewesen. Das Standkonzert der Stadtkapelle zieht zum Abschluss aber so viele Gäste an, dass gar nicht genug Gläser zur Verfügung stehen, damit alle gleichzeitig bedient werden können. Und das, obwohl manche Schoppen notgedrungen aus dem Sektglas getrunken werden.
„Das hat es noch nie gegeben, dass hier die Gläser ausgegangen sind“, kommentiert Jürgen Lange lachend. Während manche Gäste jeden Abend vorbeigeschaut haben, ist er mit seiner Frau zum ersten Mal während der Benefizwoche hier. Er freue sich darüber, dass die Veranstaltung zeige, dass es mit dem richtigen Konzept durchaus möglich sei, das Weinprobierfass zu beleben. „Das hat noch kein Winzer geschafft, dass hier so ein Betrieb herrscht. Das ist eine echt schöne Atmosphäre“, ergänzt Iris Zwick. Sie sei mit ihrem Mann bereits am Vorabend am Weinprobierfass gewesen, als die Holzscheite in der durch Feuerlöscher und Sand gesicherten Feuerschale entzündet gewesen sind.
Bei der Dekoration sind die Veranstalter genauso vom Blumenladen unterstützt worden wie bei der Werbung durch eine Grafikerin. Eine Bäckerei, eine Metzgerei, ein Supermarkt sowie zehn Weingüter tragen durch Sonderkonditionen dazu bei, dass möglichst viel Erlös für die gute Sache übrig bleibt. „Vor drei Jahren sind es 3140 Euro gewesen. Wir sind guter Hoffnung, dass wir das jetzt toppen“, erläutert Ulrike Wendl, die die Benefiz-Woche gemeinsam mit ihren Kindern Hannah und Thomas sowie ihrem Lebensgefährten Werner Bendel organisiert.
Aus Dankbarkeit für die Arbeit der Trauerbegleitung des Kinderhospiz Bärenherz nach dem Selbstmord des Vaters der damals sechs und neun Jahre alten Kinder. Bei der Ausrichtung erhält das Quartett vielfältige Unterstützung. So sind für den Abschluss-Sonntag zwei Dutzend Kuchen gespendet worden. Überraschend sind außerdem eine Linsen- und eine Gulasch-Suppe zum Büfett hinzugekommen. „Die sind nach dem Gottesdienst von der evangelischen Kirchengemeinde gebracht worden“, berichtet Mirja Angelone, die gemeinsam mit ihren Töchtern während der Benefiz-Woche Dienste übernimmt. „Das macht Spaß, mitzuhelfen“, findet die elfjährige Livia. Gutes tun zu können, motiviert auch eine weitere Helferin. „Man spürt auch Dankbarkeit, dass man Bärenherz nicht braucht. Das rückt manches in ein anderes Licht. Wir sind froh, dass unsere Kinder gesund sind“, erläutert Kathrin Schneider. Die Stadtkapelle wiederum sucht regelmäßig Kooperationen für ihr jährliches Standkonzert, damit dabei für Bewirtung gesorgt ist, erklärt der Vereinsvorsitzende Christoph Berg. Dass im Jahr des 60-jährigen Bestehens Polkas, Märsche aber auch ein Abba-Medley zum Abschluss der Benefiz-Woche gespielt werden, ist ein Gewinn für beide Seiten.